OGV: Kaum Änderungen im Vorstand / Informativer Vortrag

Eine gute Resonanz hat die Generalversammlung des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) Hardt gefunden. Der Rückblick auf die Entwicklung der Landwirtschaft im Ort stieß ebenfalls auf Interesse.

Hardt. Vorsitzende Monika Stockburger begrüßte die Mitglieder und ließ in ihrem Bericht die Aktionen des vergangenen Vereinsjahrs Revue passieren.

Auch Schriftführer Stefan Ginter ging auf die durchgeführten Projekte ein: Etwa die Bepflanzung der Außenanlage, die der Verein als Beitrag zur Renovierung der Arthur-Bantle-Halle im Mai übernommen hatte, oder die Gewerbeschau, bei der der OGV für den Blumenschmuck und zusammen mit der Katzenzunft für das Kuchenbüffet zuständig gewesen war. Der Reinerlös aus Kaffee- und Kuchenverkauf ging zu gleichen Teilen mit je 400 Euro an Kindergarten und Grundschule. Auch aktuelle Zahlen hatte Ginter parat: Derzeit hat der Verein 218 Mitglieder, vier sind 2019 dazugekommen.

Den Kassenbericht, der eine geordnete Finanzlage verriet, verlas Kassiererin Brigitte Rapp. Kassenrevisor Hubert Storz bescheinigte ihr auch namens seines Kollegen Hubert Broghammer eine einwandfreie Kassenführung. Die Entlastung des Vorstands wurde von der Versammlung einstimmig getroffen. Bernhard Haas lobte das intakte Vereinsleben, das sich sowohl in Veranstaltungen als auch im geselligen Bereich zeige.

Beim Programmpunkt Satzungsänderung ging es um die neue Datenschutzordnung. Stefan Ginter und Kreisverbandsvorsitzender Günter Schall erläuterten, was mit den Paragrafen gemeint sei. So müsse unter anderem die neue Datenschutzverordnung zwingend auf der Website erscheinen, ebenso solle ein Impressum hinzugefügt werden. Bei der Abstimmung ergab sich ein einstimmiges Votum für die neue Datenschutzverordnung.

Bei den Wahlen wurden alle Amtsinhaber, die zu wählen waren, wieder in ihren Ämtern bestätigt. An Stelle von Maria Klausmann, die nicht mehr als Ausschuss-Mitglied kandidierte, wurde mit einstimmigem Votum Angelika Klevenz-Fischer gewählt. Vorsitzende bleibt Monika Stockburger, Schriftführer Stefan Ginter und Kassiererin Brigitte Rapp. Der Ausschuss setzt sich zusammen aus Monika Herzog, Ida Hock, Georg Moosmann, Irmgard King und Angelika Klevenz-Fischer. Auch Kassenprüfer Hubert Storz wurde einstimmig für zwei Jahre wiedergewählt.

Monika Stockburger stellte das Jahresprogramms vor. So ist unter anderem in neuer Baumschneide-Lehrgang geplant, im Mai gibt es eine Pflanzentausch-Aktion und auch eine kulinarische Wanderung durch Hardt mit Gästen aus der Partnergemeinde Vandoncourt zusammen mit der Kolpingsfamilie steht im Terminkalender. Im Juli besteht die Möglichkeit, die Landesgartenschau in Überlingen zu besuchen.

Beim anschließenden Familienabend gab Vereinsmitglied Martin Flaig vom Neubauernhof anhand vieler Fotos einen interessanten Rückblick auf die Entwicklung der Landwirtschaft in Hardt seit Beginn der Technisierung. In seinem Vortrag überraschte er die Versammlung mit vielen Fotos aus längst vergangenen Tagen.

Mit seinen sorgfältig ausgewählten Bildern, die das bäuerliche Leben bis in die 1950er-Jahre des vorigen Jahrhunderts und danach zeigten, weckte er bei den Älteren Erinnerungen und bei den Jüngeren Staunen. So zeigte er das mit Pferden bespannte Milchfuhrwerk, das täglich bei Wind und Wetter die Milchkannen der Hardter Bauern nach Schramberg lieferte. Abfahrt war um 6 Uhr morgens, Rückkehr gegen 11 Uhr. Die Bauern fuhren ihre oft ein bis zwei Zentner schweren Kannen in Milchkarren zur Sammelstelle bei German Kopp. Später schloss man sich der Milchverwertungsgenossenschaft an, wobei der Milchtankwagen den Transport übernahm.

Interessant war auch die "Handarbeit" bei der Heu- und Getreideernte, wo noch Rechen, Gabel, Sichel und Sense gebraucht wurden. Die Mitglieder brachten sich wieder in Erinnerung, was Ruder, Schochen und Garben waren. Viele Bilder zeigten die Familien bei der Arbeit und einige Mitglieder konnten sich sogar noch an manche Personen erinnern. Mit Jauche fahren, Eintrag mähen, Kartoffeln mit dem Karst aushacken zog das Bauernjahr an den Zuschauern vorbei. Via Fotos wurden die OGVler auch Zeuge eines Schlachtfests auf dem Bauernhof, wo der Metzger noch ins Haus kam. Schon fast etwas Herrschaftliches hatte die Fahrt mit dem Bennerwägele, etwa bei einer Hochzeit oder einem Kirchgang.

Die Mitglieder dankten dem Heimatforscher für den Vortrag mit starkem Applaus, bevor sie sich an die Kuchentheke begaben, um nach dem visuellen Rückblick den Abend mit einem kulinarischen Genuss ausklingen zu lassen.

Weitere Informationen: Über die Ehrungen verdienter Mitglieder werden wir noch gesondert berichten.