Heimatgeschichte: Herbert Braitsch erstellt Ahnentafeln / Linien führen bis zu den 15 Urhöfen zurück

Häufig ist er mit dem Rad in Hardt unterwegs und kommt gerne mit den Menschen ins Gespräch – insbesondere mit den "Ureinwohnern": Die Rede ist von Herbert Braitsch, der ein umfangreiches Projekt zur Heimatforschung voran treibt.

Hardt. Braitsch arbeitet daran, die "Dorfgründer" und deren Nachkommen zu erforschen. Hierzu erstellt er Ahnentafeln, die über mehrere Generationen bis zu den "Dorfgründern" von den 15 Urhöfen zurückreichen.

Diese Sammlung entstehe passend zum 180-jährigen Bestehen der Gemeinde Hardt, so Braitsch. Die Ahnentafeln sollen im Laufe des Jahres in loser Folge veröffentlicht werden. Hierbei ist er nicht zuletzt auf die Mitarbeit der Nachkommen angewiesen, die selbst in die Familiengeschichte eintauchen und die entsprechenden Fotos der Ahnen besorgen müssen.

Walter Storz ist der "Vorzeige-Proband"

Der "Vorzeige-Proband" sei Walter Storz von der Steinreute. Der Nachkomme der "Straßenwarts Pfaffen" hat als bislang einziger "Ur-Hardter" alle geforderten 15 Namen und Fotos von seinen Ahnen und sich selbst vorgelegt – bis hin zu seinen Urgroßeltern. "Mein Großvater Franz Sales Pfaff hat schon Ahnenforschung betriebt, was das Ganze erleichtert hat", sagt Walter Storz.

Der Großvater sei oft mit Heimatforscher Alfons Brauchle zusammen gesessen und habe über heimatgeschichtlichen Fragen gebrütet. In seinem Familienarchiv habe er auch die Fotos seiner Urgroßeltern gehabt, erzählt Walter Storz von seiner Forschung. Seine Linie geht auf den Wangerhof am Friedrichsberg zurück.

Herbert Braitsch indes setzt darauf, dass die Nachkommen der Hardter Urhöfe ihm die gewünschten Fotos zukommen lassen, um so die Ahnentafeln vervollständigen zu können. "Es handelt sich um Objekte, die es in dieser Form und Gestaltung bisher nicht gegeben hat – weder in Hardt noch sonst wo", betont Braitsch.

Bisher hätten Familienforscher meist Stammbäume genutzt. Seine Sammlung gehe hingegen von Ahnentafeln aus, die systematisch aufgebaut und gestaltet seien. Die Ahnentafeln umfassen vier Generationen einer Epoche, die bis in die Zeit der Dorfgründung zurückreicht. Allerdings: "Die größte Schwierigkeit hat jeder Proband bei der Suche nach Fotos der acht Urgroßeltern, die teilweise vor 1850 geboren sind und sich meist noch vor dem Ersten Weltkrieg haben ablichten lassen", weiß Braitsch um die Schwierigkeiten solcher Forschungen.

Wurzeln zum Jockeleshof im Hugswald

Bislang umfasst die Sammlung etwa 50 Ahnentafeln. Jede Tafel zeigt mindestens sieben Fotos. Weitere Interessenten könnten sich gerne beim Autor melden, so Braitsch. Die Sammlung der Ahnentafeln könnte eines Tages in einem Galerieraum in Hardt ausgestellt werden, hofft Braitsch. Er selbst hat Wurzeln zum Hardter Jockeleshof im Hugswald, weshalb ihm die Geschichte des Ortes sehr am Herzen liegt.

Aufgeteilt hat er seine Ahnentafeln in fünf Hofgruppen – und zwar in den Hugswald, Unterhardt, Oberhardt, Tischneck und Friedrichsberg.