Mitten durch Hardt läuft die Hochspannungsleitung und am Schultheissenweg ist bereits ein Mast mit Sendeanlagen ausgestattet. Jetzt soll ein weiterer am östlichen Rand des Gewerbegebiets kommen.Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Mehrheit befürwortet Mietvertrag mit Aufsteller

Eine Mehrheit im Gemeinderat in Hardt will den Fortschritt nicht verhindern und hat sich für einen Funkmast im Gewerbegebiet II Nord ausgesprochen.

Hardt. Die Deutsche Funkturm GmbH wolle neben der bestehenden Sendeanlage im Schultheißenweg einen weiteren Funkmast am östlichen Rand des Gewerbegebietes errichten, erklärte Bürgermeister Michael Moosmann.

Es gehe um einen Pachtvertrag mit der Gemeinde über 30 Jahre, und die spätere Ausstattung mit Funkantennen könne nicht abgelehnt werden. Dort sei in den "nächsten zehn Jahren 5G nicht geplant". Verweigere die Gemeinde einen Funkmast, könne einer auf privatem Gelände errichtet werden.

Markus Wehrle, so die Verwaltung, war bei dem Thema befangen und musste in die zweite Reihe abrücken. Vier Gegnern einer neuen Sendeanlage ging "Gesundheit über die Technologie" und sie stimmten gegen einen neuen Funkmast. Niemand kenne die Auswirkungen des Funkstandards 5G, nicht einmal die von 4G, warnten Jürgen Bargenda und Joachim Hilser; Wilfried Bernhardt befürchtete immer größere Strahlenbelastungen und erhöhten Energieverbrauch; Britta Flaig verwies auf viele Initiativen, die vor weiteren Belastungen warnten.

Den Fortschritt nicht aufhalten

Die Befürworter wollten den Fortschritt nicht aufhalten, den die Mehrheit fordere, wie Elvira Olipitz vermutete. Die Entwicklung der Technik könne man nicht aufhalten, stellten Armin Klausmann, Hubert Flaig und Franz Marte fest. Der Standort im Gewerbegebiet sei gut; wenn man ihn ablehne, könnte ein Funkmast auf privatem Gelände mitten im Dorf stehen.

Die Gemeinderäte hätten den Standort ausgesucht, warnte Helmut Haberstroh, dass Antennen für 5G auch auf anderen Masten installiert werden könnten. Sascha Bausch hatte "vollstes Vertrauen in das, was die Regierung tut" und ohne Mast entscheide man gegen alle schon bestehenden Funkstandards. Werner Thimm sah "aktuell keine große Notwendigkeit für 5G", aber den Standort sollte man erhalten.

Sieben Gemeinderäte ermächtigten bei der anschließenden Abstimmung die Verwaltung, einen Mietvertrag für die Fläche abzuschließen.

Warum der Funkmast so nahe am Wohngebiet errichtet werde, wollte eine Anwohnerin in der Fragestunde wissen. Ein Funkmast müsse jederzeit für Wartungsarbeiten erreichbar sein und eine Anbindung an das Glasfasernetz haben, begründete Bürgermeister Michael Moosmann den Standort am Waldrand und nicht weiter im Wald. Außerdem soll mit der Sendeanlage das ganze Dorf für den Mobilfunk abgedeckt werden.

Die Standorte für Funkanlagen könnten im Mobilfunkatlas gefunden werden; außerdem hätten die Netzbetreiber eigene Karten über die Standorte ihrer Anlagen im Internet.