Der Schauspieler Karlheinz Hartmann ist tot. Er starb im Alter von 73 Jahren. Foto: obs/SWR - Südwestrundfunk

Er verkörperte den Bürgermeister in der Kultsendung „Hannes und der Bürgermeister“: der Schauspieler Karlheinz Hartmann. Nun ist er in Herrenberg gestorben.

Der Mundartschauspieler Karlheinz Hartmann ist tot. Er starb nach kurzer, schwerer Krankheit am 29. August im Alter von 73 Jahren in Herrenberg (Landkreis Böblingen), wie sein Schauspielkollege Albin Braig (72) am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Mit dem schwäbischen Comedy-Format „Hannes und der Bürgermeister“ hatten sich Braig und Hartmann im Südwestrundfunk (SWR) einen Kultstatus erarbeitet. Die Sendung wurde im Südwestrundfunk (SWR) ausgestrahlt. Der SWR hatte zuvor über den Tod des Schauspielers berichtet.

„Karlheinz Hartmann war in seiner Rolle des Bürgermeisters in „Hannes und der Bürgermeister“ einer der unbestrittenen Publikumslieblinge im Südwesten“, teilte SWR-Intendant Kai Gniffke mit. Der SWR werde ihm für seine Verdienste um die regionale Kultur immer dankbar sein. Seit 1985 spielten Hartmann und Braig dem Sender zufolge die humorvollen Rollen. Seit 1995 seien sie im Fernsehen zu sehen gewesen.

„Hannes und der Bürgermeister“ galt als schwäbische Comedy mit kabarettistischem Anspruch, Volkstheater mit festen Ritualen. In dem Format spielte Hartmann den selbstherrlichen Bürgermeister einer schwäbischen Kleinstadt. Braig verkörperte seinen schlitzohrigen Amtsboten. Für seine Verdienste zum Erhalt der schwäbischen Mundart war Hartmann 2017 mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet worden.

Das Hobby wurde schließlich zum Beruf

Braig und Hartmann kannten sich seit der Grundschule. Sie hatten in den 1970er Jahren in Stuttgart ein Elektronikunternehmen gegründet, das sie gemeinsam führten. Nach Feierabend standen sie auf der Theaterbühne. Das Hobby wurde schließlich zum Beruf.

Hartmann sei am 5. September in Herrenberg anonym bestattet worden, so Braig weiter. „Er war ein sehr zurückhaltender Mensch, der nicht viel Trubel wollte.“ Er habe in Ruhe sterben und in Ruhe beerdigt werden wollen.

Bei ihrer Abschiedstour mit dem Namen „Ade, ‚s war schee!“ seien sie noch im Juli in Horb auf der Bühne gestanden, sagte Braig. „Vor einem großen begeisterten Publikum.“ Die letzte Vorstellung sei für Dezember geplant gewesen.