1,7 Tonnen Farbe sowie vier Tonnen Putz sollen im Hochwassergebiet beim Wiederaufbau helfen. Foto: Jelitto

Im Hochwassergebiet ist nach wie vor viel zerstört. Tatkräftige Hilfe kommt aus Weilstetten. Jesscia Jelitto hat über Instagram zum Spenden aufgerufen und mit dem Geld tonnenweise Farbe und Putz gekauft. Am Freitag fährt sie zusammen mit zwölf anderen Helfern nach Blessem.

Balingen-Weilstetten - "Eine Kollegin von mir hat mich auf eine Facebookgruppe aufmerksam gemacht, in der Menschen für die Hochwasseropfer spenden und ihre Hilfe anbieten konnten", berichtet Jessica Jelitto. So kam die Idee ins Rollen, selbst vor Ort zu helfen.

Die 29-jährige Weilstetterin ist gelernte Malerin und arbeitet als Lackiererin. Auf ihrem Instagram-Profil rief sie zu Spenden auf und sammelte bis zu diesem Mittwoch bereits 3800 Euro. Die Hilfsbereitschaft sei sehr groß gewesen, freut sich Jelitto.

Zusammen mit einer anderen Helferin streicht sie Wände und tapeziert ein Zimmer

Mit dem Geld organisierte die Weilstetterin insgesamt 1,7 Tonnen Farbe und vier Tonnen Putz. Zusammen mit zwölf anderen Helfern will sie am Freitag nach Blessem fahren, einem Stadtteil von Erftstadt im Rhein-Erft-Kreis.

Dort wollen sie zusammen ein Haus eines Hochwasseropfers wieder herrichten: "Wir können auf seinem Grundstück übernachten. Manche Helfern schlafen in ihren Campern." Zusammen mit einer anderen Helferin schläft Jelitto in genau dem Zimmer, das sie wieder auf Vordermann bringen will. "Wir wollen das Zimmer wieder herrichten. Ein anderer Helfen wird zunächst den Putz drauf machen und einen Laminatboden verlegen. Wir kümmern uns dann darum, die Wände zu streichen und zu tapezieren", erklärt die 29-Jährige.

Da mehr Geld zusammengekommen ist, als man für die Materialien benötigt hätte, will Jelitto außerdem noch die Tiere in der Region unterstützen: "Beim Tierheim gibt es eigentlich genug Futterspenden. Daher habe ich einen Tierarzt kontaktiert. Mit der Unterstützung kann er seine Kosten decken und den Tieren damit eine kostenlose Behandlung anbieten."

"Wenn ich in so einer Situation wäre, würde ich mich auch über Unterstützung freuen"

Viele betroffene Menschen in Blessem übernachten nach wie vor in der Kirche im Ort, erzählt die Weilstetterin: "Für die wollen wir noch Verpflegung vom Bäcker holen."

"Wenn ich in so einer Situation wäre, würde ich mich sicherlich auch sehr über jegliche Form von Unterstützung freuen", sagt Jelitto. Außerdem schätze sie auch den Zusammenhalt mit anderen Handwerkern, sagt sie. Darüber hinaus möchte die 29-Jährige noch weitere Menschen zur Hilfe aufrufen.