Ende September beginnt die neue Saison in der Südbadenliga. Mit dabei: der TV St. Georgen. Foto: Marc Eich

Handball: Trainer Jürgen Herr über Ziele in der Südbadenliga und die geänderte Anspruchshaltung.

In zwei Wochen geht es los. Dann beginnt die neue Saison in der Südbadenliga. Erstmals mit dabei ist der TV St. Georgen. Nach der überragenden Meisterschaft in der Landesliga wollen die "Jungs vom Roßberg" nun die "Großen" ärgern. Im Interview mit unserer Zeitung spricht Trainer Jürgen Herr über das "St. Georgen-Gen". Zudem erklärt er, weshalb seine Mannschaft die Klasse halten wird.

Jürgen Herr, die Saison in der Südbadenliga startet am 23. September mit dem Spiel gegen die HSG Konstanz II. Wie weit sind Sie in der Vorbereitung?

Wir sind noch nicht bei 100 Prozent. Aber das ist zu diesem Zeitpunkt normal. Wir sind auf einem guten Weg, beginnen jetzt mit dem Feintuning. Dabei stehen das Zusammenspiel und die Abstimmung bei den Spielzügen im Fokus.

Sie haben nach der Meisterschaft gesagt, dass sich die Mannschaft in allen Bereichen verbessern muss, um in der neuen Liga bestehen zu können. Schaffen Sie das?

Ich sehe uns auf einem guten Weg. Wir haben in den vergangenen Wochen vor allem im athletischen Bereich hart gearbeitet. Da haben wir im Vergleich zur Vorsaison das Trainingspensum noch einmal erhöht. Am spielerischen Teil arbeiten wir – wie gesagt – noch.

Neben dem Testspiel gegen die SG Schenkenzell/Schiltach haben Sie mit Steißlingen und Söflingen in der Vorbereitung gegen Oberligisten gespielt. Wieso?

Wir haben die Oberligisten ganz gezielt gewählt, um gegen noch stärkere Gegner zu spielen als in der Liga. Diese Spiele haben uns gezeigt, wo wir stehen – und wo wir uns noch verbessern müssen.

Bleibt der TV St. Georgen seinem Spielstil auch in der neuen Liga treu?

Das Tempospiel ist unsere große Stärke. Das soll auch so bleiben. Wir müssen unser System aber verbessern, also in der Abwehr noch stabiler stehen, beim Umschalten noch schneller werden und weniger Fehler machen.

Die zweite große Stärke Ihres Teams ist die mannschaftliche Geschlossenheit. Diese könnte auch in der Südbadenliga wieder Trumpf werden.

Es zeichnet dieses Team aus, dass es ein richtiges Team ist. Ich glaube, in diesem Bereich haben wir eine Qualität, die sonst keine Mannschaft in dieser Liga hat. Jeder kämpft für den anderen. Wir halten zusammen – auch, wenn es mal schlecht läuft.

Die etablierten Mannschaften müssen sich also warm anziehen?

Bei den Spielen auf dem Roßberg auf jeden Fall. Wir bauen neben dem Tempospiel und dem Teamgeist auch auf unsere Zuschauer – und unsere Heimstärke. Natürlich haben wir auch noch unsere guten Torhüter. Mit Joel Erdrich haben wir auf dieser Position noch einen dritten Spieler dazubekommen.

Welche Konkurrenten schätzen Sie besonders stark ein?

Die beiden Absteiger HSG Konstanz II, die gleich am ersten Spieltag auf dem Roßberg zu Gast ist, und HGW Hofweier.

Die Frage nach dem Saison-ziel brauche ich Ihnen ja nicht zu stellen...

(lacht). Da muss ich auch nicht lange überlegen. Das ist auf jeden Fall der Klassenerhalt!

Wie sehen Sie die Chancen?

Wenn ich mir die vergangenen Jahre so anschaue, sind die Aufsteiger meistens gleich wieder abgestiegen. Ich habe aber die Hoffnung, dass es bei uns anders laufen wird. Die Mannschaft ist sehr jung und hat noch viel Potenzial. Gleichzeitig ist sie derart hungrig – und will immer alles aus sich herausholen. Wir werden in dieser Saison aber nicht oft der Favorit sein.