Nico Singer (rechts), mit sechs Toren bester Torschütze der HSG Rottweil gegen den Tabellenführer, war von der gegnerischen Abwehr kaum zu halten. Foto: Peiker

Handball: 24:24 im Spitzenspiel vor 500 Zuschauern gegen HSG Baar hält für HSG Rottweil Chancen offen.

Das Spitzenspiel in der Handball-Bezirksliga zwischen der HSG Rottweil und Tabellenführer HSG Baar hielt, was es versprach. Hohes Tempo und Intensität, große Spannung und ein 24:24-Remis, das bei beiden Trainern Zufriedenheit auslöste.

Und die Kulisse in der Rottweiler Doppelsporthalle stimmte auch, denn knapp 500 Zuschauer waren ein toller Rahmen für die Topbegegnung. "Wir können mit dem Punkt sehr gut leben. Wir haben bei der Mannschaft der Stunde gespielt, die in der Rückrunde bisher alle Spiele gewonnen hat und wir haben zudem den Vorsprung gegenüber Rottweil bewahrt", zeigte Martin Irion, Trainer der HSG Baar auf. Er war auch keineswegs enttäuscht, dass seine Mannschaft zehn Sekunden vor Spielende noch den Ausgleich kassierte. Mit 31:7-Punkten, bei drei noch ausstehenden Spielen, darunter zwei in eigener Halle, hat das Team von Martin Irion alle Trümpfe in eigener Hand den Aufstieg in die Landesliga zu schaffen.

Zufrieden zeigte sich auch Rottweils Trainer Jochen Barth, der seiner Truppe eine tolle Willensleitung attestierte: "Dies Jungs geben nie auf. Auch wenn wir acht Minuten vor Schluss mit drei Toren in Rückstand sind, kennt die Mannschaft nur einen Weg: niemals aufgeben und bis zur letzten Sekunde alles in die Waagschale werfen. Diesen Punkt haben wir uns redlich verdient." Zwar schwanden die Chancen der Rottweiler mit jetzt 26:10-Punkten auf Platz vier stehend ein wenig, da die Konkurrenten TV Streichen (26:19 beim HBW Winterlingen-Bitz) und der TV Aixheim (33:19 gegen die TG Schömberg) deutlich gewannen, aber den Kampf um Platz zwei und somit die Relegation zur Landesliga hat Jochen Barth noch lange nicht aufgegeben.

"Alle drei Mannschaften haben noch schwere Spiele zu bestreiten und erst am Saisonschluss wird abgerechnet. Wir werden auf alle Fälle in unseren verbleibenden vier Spielen alles versuchen, um noch Platz zwei zu erreichen." Sollte es nicht reichen, geht für den ehemaligen Spieler der HBW Balingen-Weilstetten und jetzigen Rottweiler Trainer auch keine Welt unter: "Alle unsere jungen Spieler, von denen, wie Nico Singer, einige noch in der A-Jugend spielen dürfen, bleiben bei uns und dann werden wir auf jeden Fall in der kommenden Saison um den Aufstieg in die Landesliga richtig angreifen."

Gerade Nico Singer zeigte gegen die HSG Baar, welches "Juwel" er ist. Der Rottweiler Nachwuchsspieler, der in der A-Jugend-Württembergliga bei den Rottweilern spielt und mit einem "Doppelspielrecht" ausgestattet ist, lieferte ein unheimliches Laufpensum, versuchte zudem in der ersten Halbzeit Thomas Ulrich, Spielgestalter der HSG Baar, noch in Manndeckung aus dem Spiel zu nehmen.

Zudem glänzte er als nervenstarker Siebenmeterschütze, unermüdlicher Antreiber und Passgeber, der im Spiel fast immer die richtigen Entscheidungen traf. Aber auch die anderen Nachwuchsspieler der Rottweiler deuteten ihr Potenzial an, wie beispielsweise auch Fabian Bertsche, der wie Singer, noch in der A-Jugend spielt: "Er kommt aus Trossingen und die HSG Baar hat sicherlich schon ein Auge auf ihn geworfen. Aber im gefällt es sehr gut bei uns und er wird bei uns bleiben", lässt Barth mit einem Augenzwinkern durchblicken.

Die HSG Rottweil hat, dies hat das Spiel gegen den Tabellenführer gezeigt, den Umschwung geschafft: "Wir haben schon vor der Saison gesagt, dass wir konsequent auf unseren eigenen Nachwuchs bauen und dies zahlt sich allmählich aus. Die Jungs bilden eine tolle Einheit, zeigen dies in jedem Training und Spiel. Es macht einfach viel Spaß diese Mannschaft zu trainieren." Und vielleicht reicht es zum zweiten Platz. "Für die Mannschaft wäre die Erfahrung einer Relegation auf ihrem weiteren Weg eine tolle Sache", zeigt Barth auf.