Marcel Niemeyer steht ab der kommenden Saison in der Nahkampfzone für den HBW seinen Mann. Foto: Eibner

Handball: Kreisläufer kommt im Sommer vom ThSV Eisenach und unterschreibt Vertrrag über zwei Jahre.

Es hat vieles darauf hingedeutet. Nun ist die Sache perfekt. Handball-Zweitligist HBW Balingen-Weilstetten hat sich für die beiden kommenden Spielzeiten die Dienste von Kreisläufer Marcel Niemeyer gesichert.

HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel gab am Donnerstag die nächste Neuverpflichtung bekannt. Niemeyer kommt vom Ligakonkurrenten ThSV Eisenach nach Balingen und hat einen Zwei-Jahres-Vertrag unterzeichnet. Damit reagierte der Klub auf die Abgänge des Österreichers Tobias Wagner (Fivers Margareten) und Christoph Foth (HBW Balingen-Weilstetten II).

"Wir hatten in Eisenach mit einem richtig guten Kreisläufer unsere Probleme", hatte HBW-Coach Jens Bürkle vor knapp zwei Wochen nach dem 31:30-Auswärtssieg in Eisenach, bei dem Niemeyer sechsmal für den ThSV traf, gesagt. Diese Probleme gehören nun der Vergangenheit an, denn das Zwei-Meter-Kraftpaket trägt ab der Saison 2018/19 das Trikot des HBW.

"Marcel bringt alles mit, was wir gesucht haben. Er ist mit 24 Jahren noch relativ jung, bringt aber bereits Erfahrung aus der 1. und 2. Bundesliga mit und hat mit der Junioren-Nationalmannschaft internationale Erfahrung gesammelt", so Bürkle, der genau weiß, dass bei Niemeyer Körpergröße, Einsatzwille und Durchsetzungsvermögen optimal zusammenpassen. Er habe nicht nur seiner Mannschaft, sondern auch vielen anderen große Schwierigkeiten bereitet – und, was Bürkle besonders wichtig ist: Niemeyer kann auch zentral in der Abwehr spielen.

"Er hat uns gezeigt, dass er richtig Lust hat, nach Balingen zu kommen", sagt Geschäftsführer Strobel. Auch er ist von den Fähigkeiten des früheren Junioren-Nationalspielers überzeugt. "wir haben mit Marcel eine wichtige Baustelle geschlossen", so Strobel.

"Ausschlaggebende Punkte waren für mich die Fans und die Stimmung in der Halle", sagt Niemeyer. Er hat schon einige Partien in der Balinger Sparkassen-Arena bestritten und war immer wieder von der Atmosphäre beeindruckt. Außerdem hat Niemeyer in Lemgo mit HBW-Regisseur Martin Strobel zusammengespielt und kennt auch Dadi Rúnarsson und Lars Friedrich. Ein weiterer Punkt, der für seinen Wechsel den Ausschlag gab: "Ich habe bereits in dem einen oder anderen Traditionsklub gespielt und jetzt die Möglichkeit bekommen, wieder zu so einen Verein zu wechseln." Balingen sei zudem für Kreisläufer ein gutes Pflaster, weil viel über den Kreis gespielt werde. "Beim HBW möchte ich sportliche und auch menschlich einen weiteren Schritt nach vorne machen und wenn man den Kader für die kommende Saison anschaut, steht für mich fest, dass man wieder vorne mit angreifen kann", sagt Niemeyer, der mit dem HBW in die 1. Bundesliga zurückkehren will.

Dort hat er für den TBV Lemgo von 2010 bis 2016 bereits 120 Spiele bestritten. Der gebürtige Bielefelder stammt aus einer Handballer-Familie, ist selber aber erst spät mit dem Handball in Berührung gekommen. Bis zu seinem 14. Lebensjahr stand der Fußball für ihn im Mittelpunkt. Über die TSG Altenhagen-Heepen und die JSG Bielefeld-Süd landete er in der B-Jugend von GWD Minden, mit der er Deutscher Vizemeister wurde. Von Minden ging es dann nach Lemgo. In seiner Zeit beim TBV schaffte er den Sprung in die Jugend- und später in die Junioren-Nationalmannschaft. 2016 wechselte der 2,01 Meter große und 110 Kilogramm schwere Westfale zum ThSV Eisenach.

Unklar ist noch immer, ob der am Knie verletzte Markus Stegefelt (Kreuzbandriss), der abwehrstarke Allrounder Matthias Flohr – ihre Verträge laufen nach der Saison aus – und der Norweger Simen Schönningsen – sein Kontrakt für die Saison 2018/19 gilt nur für die 1. Liga – auch künftig das HBW-Trikot tragen