HBW-Trainer Jens Bürkle bescheinigte seiner Mannschaft im Test gegen den Schweizer Erstligisten HSC Suhr Aarau eine gute Leistung. Foto: Kara

Dreieinhalb Wochen sind es für die Handballer des HBW Balingen-Weilstetten noch bis zum Auftakt der Saison in der 2. Bundesliga mit dem Gastspiel bei den Eulen Ludwigshafen. Die Vorbereitungen bei den "Galliern" laufen auf Hochtouren.

Um bestens gewappnet in die Runde zu gehen, stand am Samstag eine gemeinsame Trainingseinheit in der Landessportschule Albstadt mit finalem Spiel gegen den schweizerischen Bundesligisten HSC Suhr Aarau an.

In der ersten Hälfte führte Balingen meistens knapp, mit einem 18:15-Vorsprung ging es in die Pause. Den Anfang des zweiten Durchgangs verschlief der HBW. Aarau glich zum 18:18 aus, doch im Anschluss lief es wieder beim Erstliga-Absteiger, der sich mit 32:29 durchsetzte.

32 Tore sind eine gute Ausbeute

"Das war eine gute Leistung von uns. 32 Tore sind eine gute Ausbeute. Ich war beeindruckt von unserer Mentalität, von unserem sehr guten Rückzugsverhalten, und wie uns gelungen ist, auch im Sieben-gegen-Sechs in ungewohnter Aufstellung Lösungen zu finden", analysiert HBW-Trainer Jens Bürkle. "Über weite Strecken war das souverän; zum Schluss sind uns allerdings etwas die Kräfte ausgegangen. Dieses Spiel hat wieder einmal gezeigt, dass wir in der Lage sind, permanent eine Abwehr auf einem ganz hohen Niveau zu stellen, so dass damit etwaige andere Probleme kaschiert werden können", bewertet der Sportwissenschaftler den Auftritt seiner Mannen, die personell geschwächt in dieses Duell gingen, da unter anderem mit Daniel Ingason (Rückenprobleme) und Kristian Beciri (Probleme mit dem Hüftbeuger) zwei wichtige Deckungsspieler angeschlagen waren und als Vorsichtsmaßnahme geschont wurden.

Zu allem Überfluss verletzte sich mit Uros Todorovic der einzige nominelle Rückraumrechte am Knie. Eine MRT-Untersuchung wird Auskunft über die Schwere seiner Verletzung geben. "Auf Rückraumrechts ist ohnehin noch eine Stelle im Kader vakant. Aber wir haben gegen Aarau gezeigt, dass wir auch mit Rechtshändern auf dieser Position agieren können. Da werden wir uns schon etwas zusammenbasteln", sagt Bürkle.

Athletiktraining steht an

Für die Etablierten mussten deshalb Youngster in die Bresche springen wie Lukas Pawelka im Rückraum und Elias Huber in der Abwehr. "Elias Huber hat es gut gemacht, obwohl er zuletzt auch mit einer Schulterproblematik zu kämpfen hatte", so Bürkle, der Pawelka ein Sonderlob aussprach. "Lukas Pawelka hat ein ganz, ganz tolles Spiel gezeigt. Er hat hinten gut verteidigt und vorne auch das ein oder andere Tor gemacht. Er hat davor zu den wenigen Spielern aus der zweiten Mannschaft, die bisher noch nicht einmal mit uns trainiert hatten und ist daher von uns ins kalte Wasser geworfen worden."

Die erste Einheiten mit der "Ersten" hat Pawelka mittlerweile hinter sich, denn nach einem trainingsfreien Tag steht für ihn und den Rest inklusive den Rückkehrern Beciri und Ingason in dieser Woche neben der Aufarbeitung der Begegnung gegen Aarau und dem richtigen Abwehrverhalten vor allem Athletiktraining an.

"Bisher war es viel Freeplay, jetzt gilt es, Belastungsreize zu setzen und nach und nach an der Feinabstimmung und an den Details zu arbeiten". gibt Bürkle Einblick in seinen Trainingsplan. Bereits am Samstag um 19 Uhr findet auf dem Trainingsgelände der Rhein-Neckar-Löwen das nächste Testspiel gegen den Bundesligisten an.

"Die Qualität, die die Löwen beim S-Cup in Altensteig an den Tag gelegt haben, war beeindruckend. Ich hoffe, dass der Gegner uns viele begangene Fehler aufzeigen wird, so dass der Erkenntnisgewinn groß sein wird. Im Rückzug wartet auf uns eine hohe Herausforderung und für uns gilt es, im Gegenstoß dagegen zu halten", blickt Bürkle auf die Begegnung voraus.