Wechselte kurz vor dem Saisonstart von den Rhein-Neckar Löwen zum HBW: Rückraumspieler Filip Taleski. Foto: Kara

Handball: Lipovina und Taleski treffen im Baden-Württemberg-Derby auf ihren Ex-Klub.

Die MT Melsungen hat Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten mit 36:23 auseinander genommen. Nun wartet auf den Aufsteiger mit dem Derby bei den Rhein-Neckar Löwen das nächste Brett (Donnerstag, 19 Uhr, SAP-Arena Mannheim).

Die Laune bei den Handballern des HBW Balingen-Weilstetten ist bestens. Nach dem überzeugenden 36:23-Heimsieg über die MT Melsungen hat Trainer Jens Bürkle eine gewisse Lockerheit bei seinem Team festgestellt – "aber wir haben uns in der Kürze der Zeit sehr ernsthaft auf den nächsten Gegner vorbereitet", sagt Bürkle.

Am Montag stand zunächst eine regenerative Einheit, am Dienstag die Feinheiten in der Abwehr, am Mittwoch schließlich jene im Angriff auf dem Trainingsplan. Dabei erwies sich der Sieg gegen Melsungen als Mutmacher für das Baden-Württemberg-Derby gegen die Rhein-Neckar Löwen. "Die Mannschaft hat schon verstanden, dass sie gegen Melsungen ein paar gute Dinge gemacht hat, ich hoffe aber auch, dass sie verstanden hat, wozu sie in der Lage ist. Wir haben schon bei den Niederlagen in Magdeburg und Hannover bewiesen, dass wir gut Handball spielen können. Gegen Melsungen haben wir es zum ersten Mal geschafft, über 60 Minuten gut zu spielen", sagt HBW-Trainer Jens Bürkle.

Mit den beiden Rückraumspielern Vladan Lipovina und Filip Taleski hat der HBW-Coach zwei Spieler in seinem Team, die in der vergangenen Saison noch beim zweifachen Meister in Mannheim unter Vertrag standen, dort aber nach den Verpflichtungen des dänischen Linkshänder Niclas Kirkelökke und dem Franzosen Romain Lagarde aber keine Perspektive mehr hatten. "Die beiden sind natürlich heiß und freuen sich auf das Spiel, das sind bei uns aber nicht die einzigen. Es gibt viele Gründe, weshalb man sich darauf freuen sollte, gegen eine der besten deutschen Mannschaften zu spielen", sagt Bürkle, der am Donnerstag mit Ausnahme von Kapitän Martin Strobel (Aufbautraining) wohl sein komplettes Team beisammen hat.

Die Löwen, in den Spielzeiten 2015/16 und 2916/17 Deutscher Meister, schlossen die vergangenen Saison auf dem vierten Tabellenplatz ab. Nun streben die Mannheimer, die mit Uwe Gensheimer ihren "verlorenen Sohn" von Paris St. Germain zurückholten, mit dem neuen Trainer Kristjan Andresson wieder nach Höherem. "Sie haben in der Breite noch mal zugelegt, und die Achse mit Spielmacher Andy Schmid und Jannik Kohlbacher am Kreis ist schon sehr, sehr gut. Andresson hat schon etwas am System geändert, da finden noch Anpassungsprozesse statt, aber man sieht, wie es Woche für Woche voran geht", meint Bürkle.

Die Löwen starteten mit einem zähen 26:23-Arbeitssieg beim Abstiegskandidaten Ludwigshafen, unterlagen dann bei Meister SG Flensburg-Handewitt mit 27:30, um anschließend den Bergischen HC (30:24) und Aufsteiger Nordhorn-Lingen (27:17) zu bezwingen. Bange machen gilt für Bürkle vor der "Weltauswahl" nicht. "Natürlich wird das ein Spiel auf einem Niveau, das uns sehr fordern wird. Wir haben an uns den Anspruch alles reinzuhauen, was wir haben. Das hatten wir uns auch vor dem Spiel gegen Melsungen gesagt. Klar werden die Löwen das Ergebnis bestimmen, aber mal sehen, was passiert, wenn wir wieder alle zusammen gut Handball spielen", sagt Bürkle.