Immerhin muss das Balinger Drittliga-Team – im Bild Christoph Foth – keine Trainingspause einlegen. Foto: Kara

Aufnahme des Spielbetriebs bei HBW II aber fraglich. Wegen Corona-Infektionen fällt Bundesliga-Partie aus.

Die Handball-Bundesliga hat nach dem Wochenende eine Pause eingelegt, in der die verschiedenen Nationalteams zwei Qualifikationsspiele zur Handball-Europameisterschaft 2022 bestreiten – Zeit für den HBW Balingen-Weilstetten also sich nach sechs Niederlagen aus den ersten sechs Spielen zu sortieren.

Allein Rückraum-Ass Vladan Lipovina ist derzeit nicht beim Team sondern für die Auswahl Montenegros im Einsatz. Oddur Grétarsson hatte eine Einladung des isländischen Nationalcoachs erhalten, blieb aber in Balingen, weil er am Dienstag Vater einer zweiten Tochter geworden ist.

Verletztenliste wird länger

In den erweiterten Kader von Bundestrainer Alfred Gislason hatten es erstmals Linksaußen Tim Nothdurft und Rückraumspieler Lukas Saueressig geschafft. Der Lehrgang in Düsseldorf und die Quali-Begegnungen gegen Bosnien-Herzegowina (Donnerstag, 16.15 Uhr in Düsseldorf) und am Sonntag in Estland (15.15 Uhr) finden aber ohne die beiden statt.

Unterdessen hat sich die Verletztenliste beim HBW wieder verlängert. Neben Vladimir Bozic (Wadenverletzung) und Björn Zintel (Daumenbruch) muss auch James Junior Scott mehrere Wochen passen. Der Rückraumspieler zog sich bei der Niederlage in Mannheim eine Verletzung am linken Sprunggelenk zu.

Schon jetzt steht fest, dass das für den Samstag, 14. November, in der Balinger Sparkassen-Arena geplante Heimspiel des HBW gegen den SC DHfK Leipzig verlegt wird. Bei den Sachsen gab es mehrere Corona-Fälle, rund die Hälfte des Kaders befindet sich bis zum 14. November in Quarantäne und muss deshalb an den beiden kommenden Spieltagen aussetzen. "Einen Ausweichtermin gibt es noch nicht, wir wollen aber möglichst noch im November spielen, weil der Terminplan im Dezember schon voll ist", sagt HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel. Eie möglich Option wäre der Donnerstag, 26. November.

Nach der Pause steht ein Auswärts-Doppelpack an

Somit geht es für das Team von Trainer Jens Bürkle nach der Pause mit einem Auswärts-Doppelpack beim TBV Lemgo Lippe (Mittwoch, 11. November) und dem HC Erlangen (Donnerstag, 19. November) weiter. Die Zielsetzung der Mannschaft ist klar. "Wir brauchen dringend ein Erfolgserlebnis, dann passen auch die Kleinigkeiten wieder. Ich bin mir immer noch sicher, dass wir jetzt bei sechs Punkten stehen würden, wenn wir das erste Heimspiel der Saison gegen die MT Melsungen gewonnen hätten", sagt Strobel.

A-Jugend und HBW II trainieren weiter

Unterdessen steht fest, dass das Drittliga-Team des HBW, das nach dem 37:27-Erfolg am vergangenen Samstag beim TVG Großsachsen mit 6:4 Punkten den fünften Tabellenplatz belegt, weiter trainieren darf. Ob auch der Spielbetrieb in der Süd-Staffel der 3. Liga wie geplant nach dem 15. November wieder aufgenommen wird – der Deutsche Handballbund hat sich so positioniert – , ist allerdings noch unklar, weil Bayern – aus dem Bundesland kommen mit HaSpo Bayreuth, dem VfL Günzburg und dem HC Erlangen II drei Süd-Drittligisten – den Teams den Profi-Status nicht zuerkennt und sie demnach derzeit auch nicht trainieren dürfen. Und das obwohl der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) daran keinen Zweifel lässt – für ihn zählen Drittliga-Teams zu den Profi- oder Spitzensportlern. Das letzte Wort aber liegt in der öffentlich-rechtlichen Hand.

Ebenso verhält es sich bei den A-Jugend-Handballern der JSG Balingen-Weilstetten. Sie halten den Trainingsbetrieb weiter aufrecht, ob die Südstaffel der A-Jugend-Bundesliga die Tore nach dem 15. November wieder öffnet, entscheidet sich erst in den kommenden Tagen. Einen Sonderstatus haben außerdem alle Nachwuchsspieler, die Mitglieder in Auswahlkadern sind, selbst wenn ihre Teams im Klub pausieren müssen. "Für mich ist klar, dass auch sie trainieren dürfen. Für sie würden wir gerne ein Fördertraining anbieten, und befinden uns in dieser Hinsicht in Abstimmung mit der Stadt Balingen, sagt HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel.