Das war wieder ein Krimi in der Balinger Sparkassen-Arena. Foto: Kara

Handball: Balingen-Weilstetten muss sich auch TVB Stuttgart geschlagen geben. "Gallier" sehr enttäuscht. Mit Video

Handball-Erstligist HBW Balingen-Weilstetten hat auch sein drittes Saisonspiel verloren. Das Team von Trainer Jens Bürkle unterlag am Samstag zu Hause dem TVB Stuttgart mit 28:30 (15:17).

Wie schon gegen die MT Melsungen und am Dienstag bei Frisch Auf Göppingen hatte der HBW die Hand an den Punkten, stand aber vor 478 Zuschauern in der Balinger Sparkassen-Arena erneut mit leeren da.

"Wir sind noch etwas zu grün hinter den Ohren. Wir wussten, dass es so kommen kann. Wir hatten etwas anderes gehofft. Wir hatten bisher in allen drei Spielen eine Siegchance. Das haben wir nicht geschafft. Jetzt heißt es, Wunden zu lecken, und am Montag geht es weiter", sagte HBW-Trainer Jens Bürkle nach einem Match, in dem seine Mannschaft in der 39. Minute einen 18:20-Rückstand (36.) nach je zwei Treffern von Tim Nothdurft und James Junior Scott in einen 22:20-Vorsprung verwandelte und die Chance hatte, noch weiter davonzuziehen. Doch dann standen sich die Gastgeber, bei denen Goalgetter Vladan Lipovina im rechten Rückraum überhaupt nicht zum Zug kam, in der Offensive viel zu häufig selbst im Weg, ließen gegen den starken TVB-Keeper Primos Prost nicht nur zwei Tempogegenstöße (Tim Nothdurft und Lukas Saueressig), sondern auch einen Strafwurf (Oddur Grétarsson) liegen und leisteten sich immer wieder grobe Abspielfehler.

Hier gibt es die Pressekonferenz:

Geschenke genutzt

Und so wurde Prost, der nach 41 Minuten für Jogi Bitter zwischen die TVB-Pfosten rückte, am Ende zum entscheidenden Faktor. Stuttgart nutzte die Geschenke der Hausherren zu leichten Kontertreffern und einem 4:0-Lauf, um der Partie abermals eine Wende zu geben. Der bestens aufgelegten Viggo Kristjansson – der isländische Linkshänder netzte insgesamt zehnmal ein – legte gar das 25:22 (52.) und wenig später das 28:24 (56.) nach. Damit war das intensive Spiel so gut wie entschieden

"Wir haben insgesamt über das ganze Spiel in der Abwehr nicht richtig Zugriff gefunden", sagte HBW-Regisseur Lukas Saueressig nach den 60 Minuten. Die Stuttgarter hielten ihren Vorsprung, nutzten eine Zeitstrafe gegen René Zobel – er sah wegen eines Gesichtstreffers gegen Kristjansson die Rote Karte (59.) – durch Sascha Pfattheicher zum 30:26. Mehr als Ergebniskosmetik, Wiederstein und Nothdurft verkürzten noch auf 28:30, gelang dem HBW danach nicht mehr.

In einer weitgehend ausgeglichenen ersten Halbzeit waren die Gäste nach dem 4:5 (7.) zunächst auf 8:4 davongezogen, allerdings war der HBW in Folge einer Auszeit wieder in Schlagdistanz gekommen und hatte nach einem Doppelpack von Zobel beim 9:9 wieder gleichauf gelegen (18.). Kapitän Jona Schoch hatte das Bürkle-Team mit dem 11:10 erstmals in Führung (21.) geschossen, der TVB aber den Spieß noch vor dem Pausensignal umgedreht.

HBW Balingen-Weilstetten: Jensen, Bozic, Ruminsky; Zobel (2), Lipovina (1), Kirveliavicius, Thomann (2), Nothdurft (8), Wiederstein (2), Grétarsson (2/2), Schoch (4), Zintel (2), Scott (4), Saueresssig, Heinzelmann (1), Strosack.

TVB Stuttgart: Bitter, Prost (ab 41.); Häfner (4), Asgeirsson, Weiß (2), Faluvegi, Lönn (3), Schulze, Röthlisberger, Zieker (5), Jer. Müller (3), Pfattheicher (3), Peshevski, Kristjansson (10/4), Wieling.