Wieder einmal im Dauereinsatz waren Fabian Böhm und Martin Strobel am Samstag in der Rittal-Arena – hier im Dreikampf mit Wetzlars Kreisläufer Sebastian Weber. Foto: Eibner

Handball-Bundesliga Gesprächsbedarf in Balingen: HBW-Coach vom Auftritt einiger Spieler enttäuscht.

Das Aus im DHB-Pokal, die 21:32-Pleite im Liga-Spiel bei der HSG Wetzlar. Diese Woche lief alles andere als nach Wunsch für den Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten. Das Team geht auf einem Abstiegsplatz in die Länderspielpause. HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel sieht nach der Niederlage in Wetzlar Gesprächsbedarf: "Wir haben zwar viele Verletzte, aber dieser Auftritt war nicht ausreichend. Es gibt einige Punkte, über die wir intern sprechen müssen. Wir werden die Pause nutzen."

Klar: Wetzlar ist neben der MT Melsungen das Überraschungsteam der Liga, rückte nach dem Heimsieg über den HBW mit einer Bilanz von 17:7 Punkten sogar auf den vierten Tabellenplatz vor. Außerdem fehlten bei den Gästen mit den Torhütern Peter Johannesson und Radivoje Ristanovic sowie den Rückraumspielern Alexandros Vasilakis, Jannik Hausmann, Manuel Frietsch, Sascha Ilitsch und Felix König zahlreiche Kräfte.

Dennoch hatten sich Team und Trainer Markus Gaugisch in Hessen mehr ausgerechnet, als mit elf Treffern Differenz Prügel zu beziehen. "Man kann in Wetzlar verlieren. Die HSG steht nicht umsonst in der Tabelle vorne", so Gaugisch. Allerdings war er mit der Einstellung einiger seiner Akteure nicht einverstanden. "Manche Sachen müssen einfach abgestellt werden. Einige müssen sich hier in besserer Verfassung präsentieren und alles aus sich herausholen. Wenn das so ist, gehen wir mit fünf oder sechs raus. Dann können wir als HBW auch einen Haken drunter machen. Das können jetzt wir aber nicht. Ich hatte nicht das Gefühl, dass alle all ihren Mut und all ihre Begeisterung aus sich herausgeholt haben", sagte Gaugisch.

31 Fehler zählte der HBW-Coach, 21 Würfe, von denen viele Beute des überragenden HSG-Torhüters Andreas Wolff wurden, verfehlten ihr Ziel. Hinzu kamen zehn technische Fehler. "Mit dieser Quote kann man kein Bundesliga-Spiel bestreiten", so Gaugisch. Doch es hakte auch an etwas anderem. Und das brachte Wetzlars Trainer Kai Wandschneider, der sein Team ob ihreer Leistungen anerkennend als ›Maschine‹ bezeichnete, auf den Punkt, als er davon sprach, dass die Deckung des HBW, den Schrecken, den sie in der Vergangenheit stets verbreitet hätte, eingebüßt habe.

Nun hat Gaugisch zwei Wochen Zeit, um sein Team bis zum Heimspiel gegen Melsungen wieder auf Kurs zu bringen. Allerdings werden Martin Strobel, Nyokas und Ristanovic bei ihren Nationalmannschaften sein. Wo es anzusetzen gilt, weiß der Coach bereits: "Ich erwarte Mut und die volle Bereitschaft."