Selbst Trainer Velimir Petkovic ist sich seiner Sache nicht mehr sicher Foto: dpa

Der Geschäftsführer des Handball-Bundesligisten Frisch Auf Göppingen übt nach dem 31:33 gegen den VfL Gummersbach scharfe Kritik an den Spielern.

Göppingen - Gerd Hofele ist ein ruhiger, sachlicher und besonnener Mensch. Es muss viel zusammenkommen, damit der Geschäftsführer von Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen Dampf ablässt. Beim 31:33 (16:18) gegen den VfL Gummersbach war dies der Fall. Hofele eilte in die Kabine und ließ die Wände wackeln. Auch noch lange nach dem Spiel war er auf 180: „Ich bin stinksauer. Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir so nicht auftreten können. Wir haben 4800 Zuschauer in der Halle – und spielen ohne Biss und Leidenschaft“, schimpfte Hofele nach der vierten Heimniederlage. Er forderte Wiedergutmachung am kommenden Sonntag (17.15 Uhr) bei GWD Minden: „Da erwarte ich eine ganz andere Einstellung. Ich will jeden unserer Spieler brennen sehen.“

Geht auch diese Partie verloren, droht Frisch Auf das, was mit diesem Kader eigentlich ein Unding ist: Der Kampf gegen den Abstieg. Sogar der selbstbewusste Trainer Velimir Petkovic ist sich seiner Sache nicht mehr sicher: „In dieser Liga ist alles möglich. Wir haben zwar genug Qualität im Team, aber in den entscheidenden Phasen geht sie uns verloren.“

Gegen Gummersbach grenzte die Abwehrleistung vor der Pause an Arbeitsverweigerung. Danach kämpfte sich Frisch Auf zum 28:27 (54.). Doch in der Schlussphase leistete sich Tim Kneule zwei technische Fehler, sein Spielmacherkollege Mimi Kraus schoss zweimal unkonzentriert – schon führte wieder der VfL. Auch dank Raul Santos, dem überragenden österreichischen Nationalspieler mit karibischen Wurzeln: Der Linksaußen, vor der Saison auch bei Frisch Auf ein Thema, warf wie Göppingens Momir Rnic elf Tore und verwandelte dabei alle acht Siebenmeter traumhaft sicher. Damit blieb VfL-Trainer Emir Kurtagic ein möglicher Rauswurf erspart. Für die neue Saison ist Petkovic als Nachfolger ein Thema. Doch auch Göppingens Ex-Torwart Martin Galia macht sich für Petkovic bei seinem Verein Otmar St. Gallen als Trainer stark.