Lars Friedrich ärgerte sich über seine Wurfquote. Foto: Kara

Handball: HBW-Spieler geben sich nach Remis gegen Emsdetten selbstkritisch

So ganz eindeutig ist die Gefühlslage bei den Handballern des Zweitligisten HBW Balingen-Weilstetten nach dem 25:25 gegen den TV Emsdetten nicht gewesen. Auf der einen Seite stand der Frust, auf der anderen die Freude über die gute Moral.

25:25 – zum ersten mal musste der HBW Balingen-Weilstetten in dieser Saison in der Sparkassen-Arena einen Punkt abgeben. Lange Zeit sah es aber ganz danach aus, als würden die Gastgeber gegen den TV Emsdetten komplett leer ausgehen. nach einem 20:23-Rückstand in der 51. Minute aber kämpfte sich der HBW zurück, und hätte beinahe noch gewonnen.

Allerdings setzte Gregor Thomann nach der Schluss-Sirene einen Strafwurf an den Pfosten und so blieb es dann bei der Punkteteilung. "Moralisch war das sehr stark. aber wir haben einen Punkt verloren. Wir haben in der zweiten Halbzeit eine kämpferisch starke Leistung gezeigt. Wir hätten es verdient gehabt zu gewinnen, und dann fehlen am Ende die entscheidenden Millimeter", ärgerte sich matt Flohr nach dem Spiel. Weshalb es zum ersten Mal in dieser Saison nicht zu einem Heimsieg reichte, lag für den Allrounder auf der Hand. "Leider haben wir in der Abwehr in der ersten Halbzeit nie den Zugriff gefunden. Merten Krings hat uns mit seiner 1:1-Stärke sehr große Probleme bereitet."

Einen dicken Hals schob Lars Friedrich im Kabinengang. Er haderte mit seiner Wurfausbeute. "Ich verschieße vier freie Bälle. Das kann nicht sein. Ich bin 32 Jahre alt und erfahren genug", sagte der Linkshänder, der beim Stand von 18:19 in Überzahl gleich zweimal alleine vor Emsdettens Keeper Konstantin Madert auftauchte, und zweimal an ihm scheiterte. "Das Problem ist, wenn man anfängt nachzudenken – gegen eine Torhüter, mit dem man selbst mal beim TuS N-Lübbecke zusammengespielt hat." So lief der HBW weiter einem Rückstand hinterher. Doch dann war es eben doch Friedrich, der mit dem 23:23 den Ausgleich besorgte (55.), allerdings etwas mehr als zehn Minuten nachdem sich ihm die Chance bereits geboten hatte.

Das Wiedersehen mit seinem ehemaligen Teamkollegen hatte sich Linksaußen Oddur Grétarsson – er wechselte vor der Saison aus Emsdetten zum HBW – anders vorgestellt. "Emsdetten ist eine gute Mannschaft, aber es kann nicht sein, dass wir in einem Heimspiel so wenig bereit sind. Wir haben ganz schlecht angefangen. Natürlich ist es positiv, dass wir noch einmal zurückgekommen sind. Aber es darf uns nicht noch einmal passieren, dass wir erst nach 40 Minuten anfangen, gut zu spielen. Wir haben den Punkt sicherlich nicht wegen des Siebenmeters am Ende vergeben. Wir hätten es im Angriff zuvor schon besser machen und unser Möglichkeiten konsequenter nutzen können", sagt Grétarsson – "Für mich fühlt sich das 25:25 wie eine Niederlage an."