Freigeblockt: Rottweils Nico Singer (Mitte, rotes Trikot) setzt gegen die HSG Rietheim-Weilheim zum Sprungwurf an. Foto: Peiker Foto: Schwarzwälder Bote

Handball: Trainer Jochen Barth lobt Defensivarbeit bei HSG Rottweil / Gästecoach wundert Nervosität

(cpe). Das Landesliga-Derby war eine eindeutige Angelegenheit. Die HSG Rottweil setzte sich gegen die HSG Rietheim-Weilheim klar mit 30:17 durch und revanchierte sich eindrucksvoll für die 21:23-Vorrundenniederlage.

Vor über 400 Zuschauern war beiden Mannschaften die Nervosität in der Anfangsphase deutlich anzumerken. Überhastete Aktionen mündeten in zahlreichen Ballverlusten, dazu viele technische Fehler auf beiden Seiten. Allerdings zeigten sich die Gastgeber vor dem gegnerischen Tor etwas konsequenter und lagen nach knapp neun Minuten mit 5:1 vorne. Rietheim-Weilheim kam dann nach siebzehn Minuten etwas besser ins Spiel, eklatant waren aber die vielen Fehlversuche im Abschluss und auch das Passspiel war sehr fahrig.

HSG Rietheim-Weilheim mit schwacher Leistung

"Ich weiß es auch nicht genau woran es lag. Was aber deutlich wurde, dass unsere Mannschaft, wie schon vor Wochen im Derby gegen den TV Aixheim, sehr nervös agierte und die Spieler ihre Leistung nicht abrufen können. Es tut mir auch leid für die vielen Fans, die uns nach Rottweil begleitet haben und die Kinder, die uns in der Halle mit ihren Trommeln angefeuert haben. Insgesamt war dies mit die schlechteste Saisonleistung von uns", zeigte Martin Bauer, Trainer der HSG Rietheim-Weilheim deutlich auf.

Auch die Umstellung in der Abwehr, von einer 5-1- in eine 6-0-Formation hatte nicht den gewünschten Erfolg. "Was wir auch versucht haben, wir hatten auf die Angreifer der Rottweiler keinen Zugriff gefunden. Zudem war der Gegner über die erste Welle sehr stark und dies konnten wir kaum unterbinden", stellte Martin Bauer fest, der allerdings auch die Tiefe in seinem Kader beklagte, wo ihm schon seit Wochen mit Marius Marquardt und Till Oeschger zwei wichtige Spieler, aus Verletzungsgründen, ausfallen.

"Wir haben deshalb auch kaum Möglichkeiten um zu variieren im Kader. Ich kann kaum einmal einen Spieler auf einer anderen Position spielen lassen, weil uns einfach die Möglichkeiten fehlen", blickte Martin Bauer schon einmal nach vorne und stellte dann fest. "Wir müssen schleunigst wieder in die Spur finden, denn es wird noch ein harter Kampf um den Klassenerhalt." Allerdings zeigte Rietheim-Weilheim in den Wochen davor durchaus ansteigende Tendenz. Und mit 13:23-Punkten auf Platz elf stehend hat die Mannschaft von Martin Bauer den Klassenerhalt noch in eigener Hand.

Zufrieden schaute natürlich Rottweils Trainer Jochen Barth nach dem klaren Derbysieg in die Runde. "Ich denke, wir haben eine sehr gute Abwehr gespielt, wo ich insbesondere Patrick Müller loben muss, der die Defensive sehr gut organisiert hat und ein Garant dafür war, dass wir nur 17 Gegentore kassierte. Zudem hat Andreas Eisenack, nicht nur wegen seiner sechs Tore, ein sehr gutes Spiel gezeigt."

Gastgeber überzeugt mit variablem Offensivspiel

Auch die Offensivleistung freute den Rottweiler Trainer. "Wir haben sehr variabel gespielt und auch die notwendige Geduld gezeigt. Das zeigt auch, dass sich viele Spieler bei uns in die Torschützenliste eintrugen. Insgesamt bin ich mit dem Auftritt meiner Mannschaft sehr zufrieden, die sich damit auch für die 22:25-Niederlage letzte Woche beim TV Aixheim rehabilitiert hat", betonte Jochen Barth. Mit 20:18-Punkten steht der Aufsteiger auf Platz sechs und kann entspannt den kommenden Aufgaben entgegenblicken. "Der Sieg war für uns auch im Hinblick auf die kommenden Aufgaben sehr wichtig, denn jetzt können wir doch sehr beruhigt nach vorne blicken", so der Rottweiler Trainer.