Mit schaurigen Geschichten rund um Tannheim stimmen (von links) Jürgen Schreiber, Martin Zimmermann und Britta Neininger die Besucher bei „Eine Nacht im Museum“ ein. Foto: Willi Zimmermann

Eine Nacht im Museum kann auch für Erwachsene interessant sein. Und durchaus auch Gänsehautgefühl auslösen. So empfanden es die Besucher im Tannheimer Heimatmuseum in der jetzigen herbstlichen Halloween-Saison.

Zunächst mal ganz harmlos. Ein Cuno-Wässerle aus dem Kloster Beuron, das achtsam genossen werden sollte, wie Cunos Synchronsprecher per App vernehmen ließ, und dann eine Kürbissuppe, mal so zur Einstimmung.

Bei den Lesungen von Martin Zimmermann, Jürgen Schreiber und Britta Neininger ging es dann zur gruseligen Sache.

Viele Sagen

Für Tannheim und Umgebung gibt es zahlreiche Sagen und Erzählungen, die sich etwas außerirdisch anfühlen, wie der unheimliche Weggenosse eines Wasenstechers vom Plattenmoos, oder der brave Junge, der sich nachts auf den Weg in die Wolterdinger Glasfabrik machte.

Eine kleine Auswahl davon lässt sich auch in der Tannheimer Ortschronik von 1971 finden. Die Museumsführung sollte dazu beitragen, so Martin Zimmermann, dass die Leute miteinander kunkle, wie das Liechtgang-mäßige Erzählen in Tannheim heißt.

Das ist dann auch gelungen. Spätestens nachdem im Bett von Schwester Syra eine Kopfkuhle entdeckt wurde. Ist sie zurückgekehrt? Mit ihr hatten es fast alle Besucher, auswärtige Gäste waren leider nicht da, einstmals noch persönlich zu tun. Jeder konnte seine eigene Geschichte erzählen.

Keine Fackelwanderung

Auf eine Fackelwanderung zum ehemaligen Kloster Tannheim wurde dann doch verzichtet. Die Wetterverhältnisse machten einen Aufenthalt im Kellergeschoss der Heimatstube attraktiver. Oder wurde etwa insgeheim befürchtet, dass einem das Osemali über den Weg läuft, denn es war ja Neumond, die Zeit, wenn der Geist vom Osenberg herabkommt, um meist inkognito sein Unwesen zu treiben.