Vorschulkinder des Kindergartens Zehntscheuer und Bewohnerinnen der Seniorenwohnanlage vor ihrem gemeinsam mit der freischaffenden Künstlerin Elena Schmidt gestalteten "Garten der Seele". Foto: Stadler

Zum Abschluss des gemeinsamen Kunstprojektes "Kunst stärkt und verbindet – ein Garten für die Seele" begegneten sich die Vorschulkinder der Kindertagesstätte Zehntscheuer und die Bewohnerinnen der Seniorenanlage Rosengarten.

Haiterbach - Gemeinsam mit der betreuenden Kunstpädagogin und der Projektleiterin des Mehrgenerationenhauses Haiterbach (MGH) ging es jetzt zur Enthüllung des aus vielen Einzelbildern entstandenen großen Gesamtkunstwerks.

Mit Spannung warteten die sieben Vorschulkinder zusammen mit ihren Erzieherinnen Jennifer Schwarz und Celine Wurster darauf, dass das große Gesamtbild mit den kleinen Einzelgemälden endlich zu sehen war.

Bei ihrem Eintreffen im Garten der Seniorenwohnanlage gegenüber vom Kindergarten verdeckte ein Tuch noch das Ergebnis des gemeinsamen Kunstprojektes.

Anfang des Jahres malten 14 Kinder und die Seniorinnen unter Anleitung der Künstlerin Elena Schmidt aus Hildrizhausen getrennt voneinander ihre Bilder zum Thema "Garten für die Seele".

Gefördertes Projekt

Das im Rahmen eines Projektes der Landesarbeitsgemeinschaft Mehrgenerationenhäuser Baden-Württemberg vom MGH Haiterbach unter der Überschrift "Kunst stärkt und verbindet" angebotene Kunstprojekt wurde durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg gefördert. Ziel war es, durch resilienzfördernde Angebote die Coronafolgen durch eine verbesserte Teilhabe aller Generationen abzumildern.

Während die Malaktionen der Kinder und der Seniorinnen aufgrund der Pandemiesituation am Jahresanfang getrennt voneinander stattfinden mussten, stand schnell fest, dass es einen gemeinsamen Abschluss geben soll, bei dem sich alle begegnen und austauschen können. Die Dozentin für Experimentelle Malerei, Elena Schmidt, hat in der Zwischenzeit aus den zahlreichen Einzelbildern ein Gesamtkunstwerk zusammengestellt, das auf seine Enthüllung wartete.

Mit Farben experimentiert

Sobald das Tuch mit vereinten Kräften der Kinder und der Seniorinnen entfernt war, machten sich die Vorschulkinder auf die Suche nach den von ihnen gemalten Bilder und bestaunten das Ergebnis und die Gemälde der Seniorinnen.

Es war beeindruckend zu sehen, wie bei diesem generationenübergreifenden Projekt mit Farben experimentiert und welche unterschiedlichen Interpretation vom "Garten der Seele" auf Leinwände verewigt wurden.

Kita-Leiterin Jennifer Schwarz berichtete, dass es den Kindern sehr viel Spaß gemacht habe, mit den Farben und Techniken zu experimentieren. Sie hat bereits im März das Kunstprojekt mit den Kindern weitergeführt und dabei auch beim Waffelbacken Farbe ins Spiel beziehungsweise in den Teig gebracht.

Birgit Riedel, Projektleiterin im Mehrgenerationenhaus Haiterbach, dankte auch den beteiligten Bewohnerinnen der Seniorenanlage, dass sie sich auf diese künstlerische Aktion eingelassen haben. Sie freute sich über das tolle Ergebnis, das hierbei zustande kam.

Isolation entgegenwirken

Ziel war es, so Riedel, sich durch die Isolation während der Coronazeit nicht die Laune und die Freude verderben zu lassen, sondern mit dieser tollen Idee etwas Gemeinsames über Generationen hinweg zu gestalten. "Beim Betrachten des tollen Gesamtkunstwerks geht einem das Herz auf", freute sich Riedel.

Künstlerin Elena Schmidt war für das Projekt "Kunst stärkt und verbindet – Garten der Seele" für eine Kollegin eingesprungen und hatte mit Freude zugesagt. Dabei ist sie sicher, dass Kunst nicht nur stärkt, sondern auch fördert und frei macht.

Der Garten der Seele bot Platz zum Austausch, der Verwirklichung von unterschiedlichen Ideen, Vorstellungen und Ansichten zu diesem Thema. Jeder konnte kreativ seinen Teil zum Garten der Seele beitragen, dadurch sind auch so viele unterschiedliche Bilder mit Acrylfarben auf den kleinen Leinwänden zusammengekommen.

Begegnung auf dem Kunstwerk

"Auf dem daraus entstandenen großen Bild begegnen sich alle", fasste Schmidt zusammen. Während es den Kindern am meisten Spaß bereitete, die Farben zu mischen, war bei den Seniorinnen das gemeinsame Gestalten und der Austausch wichtig. "Beides ist jedoch gleichermaßen wichtig", bemerkte die Künstlerin.

Bevor sich die Seniorinnen von den Vorschulkindern verabschiedeten, gab es für die Kinder kleine Geschenktüten und für die Bewohnerinnen der Seniorenwohnanlage Blumen. Zum Abschied sagte eines der Kinder mit Blick zu den Damen: "Wir werden Euch vermissen." Die Installation mit den verschiedenen farbenfrohen Gemälden wird im Seniorenraum der Wohnanlage ausgestellt, die Kindertagesstätte Zehntscheuer wird in ihren Räumen ein großes gerahmtes Foto-Plakat vom Kunstwerk aufhängen.