Im Bereich des Segelfluggeländes sollen auf Haiterbacher und Unterschwandorfer Gemarkung zwei Solarparks entstehen.Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: EnBW hat Pläne in Haiterbach

Haiterbach. Grünes Licht für die nächsten Schritte in Sachen Photovoltaikanlagen im Außenbereich gab der Haiterbacher Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Voraus ging allerdings nochmals eine grundsätzliche Debatte in der Kuckuckshalle.

Zur Erinnerung: Im vergangenen September hatte das Gremium die Beschlüsse für die Aufstellung von zwei Bebauungsplänen gefasst, mit denen die Voraussetzungen für die Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien geschaffen werden sollen. So plant die EnBW Solar GmbH aus Stuttgart die Errichtung von zwei Photovoltaikanlagen im Außenbereich: Den "Solarpark Haiterbach Blätschenschneider" auf Haiterbacher Markung sowie den "Solarpark Unterschwandorf Bergäcker" auf Gemarkung Unterschwandorf.

Wie Bürgermeister Andreas Hölzlberger erläuterte, ging es jetzt um eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit in Form einer einmonatigen Planauflage. Gleichzeitig stand die Zustimmung der Gemeinderäte zu den Bebauungsplan-Entwürfen im Beschlussvorschlag. Nachdem die betreffenden Flächen im Außenbereich derzeit noch als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen sind, ist parallel zum Bebauungsplanverfahren eine Änderung des Flächennutzungsplans erforderlich.

Während der "Solarpark Haiterbach Blätschenschneider" eine Fläche von 8,6 Hektar umfassen soll, sind für den "Solarpark Unterschwandorf Bergäcker" sogar 18,3 Hektar vorgesehen. Die Flächen sollen für 30 Jahre vom Betreiber gepachtet werden. Danach ist ein Rückbau der Photovoltaikanlagen vorgesehen, und die Flächen könnten wieder ackerbaulich genutzt werden.

"Ich bin da sehr zwiegespalten", erklärte Rita Frey von den Freien Wählern, dass ihr Photovoltaikanlagen auf Dächern lieber wären als im Grünen. "Das ist schon eine wahnsinnige Größe und eine Vernichtung von Ackerland", so Rita Frey. Bürgermeister Hölzlberger erwiderte, dass die Flächen der Landwirtschaft für 30 Jahre entzogen – aber nicht dauerhaft vernichtet wären. UBL-Fraktionssprecher Uli Seeger begrüßte die geplanten Solarparks und schlug vor, Photovoltaik auf Dächern künftig in Bebauungsplänen zu fordern. Karin Killinger (UBL) vertrat die Meinung, dass es Haiterbach mit Blick auf die geplante Baulandentwicklung gut zu Gesicht stehen würde, "selbst erneuerbare Energie zu produzieren".

"Das ist eine richtig gute Ackerfläche", kritisierte Johann Pagitz als Fraktionssprecher der Freien Wähler vor allem den enormen Flächenverbrauch. Außerdem dürfe man sich die geplante Erweiterung der Erddeponie nicht verbauen, so Pagitz. Wie der Rathauschef anmerkte, sei die Erweiterung der Erddeponie bei der Solarpark-Planung berücksichtigt. Und klar handele es sich um große Flächen, die der Landwirtschaft aber nicht unwiederbringlich verloren gingen.

Mit großer Mehrheit stimmte der Gemeinderat jetzt nochmals beiden Vorhaben zu. Keine Mehrheit fand indes ein Antrag von Gerhard Walz (Freie Wähler), den "Solarpark Haiterbach Blätschenschneider" zu vertagen und erst in zwei Jahren anzugehen.