Sven Plitzko (kinks) und Benedikt Wolf kennen sich schon seit der Schulzeit. Nun machen sie gemeinsam in Kaffee. Foto: Katzmaier

Drei Jungunternehmer gehen mit eigener Marke und Leidenschaft in die Geschäftswelt.

Haiterbach - Kaffee ist eine Leidenschaft von Benedikt und Patrick Wolf sowie Sven Plitzko. Nun ist daraus aber auch ein Geschäft mit Zukunftsvision geworden. Die drei Gründer eines Start-ups verbinden mit "Tazzacoffee" Premium-Biokaffee mit Nachhaltigkeit und gutem Zweck.

Die Verbindung von Kaffee und Haiterbach ist nicht ganz neu – genauso wenig der Name Tazza. Die Eltern von Benedikt und Patrick Wolf hatten im Jahr 2009 das Tazza-Mobil ins Leben gerufen. Eine mobile Kaffeebar, mit der seither Gäste bei Festen oder auch Firmenveranstaltungen mit gutem Kaffee verköstigt werden.

Vom Schulfreund zum Geschäftspartner

"Ich habe auch beim Catering mitgeholfen", erklärt Benedikt Wolf die Verbindung, wie auch er zu "Kaffee im Blut" kam. Zu dieser Leidenschaft gehört mittlerweile auch die "Latte Art", bei der mit geschäumter Milch aus einer Tasse Kaffee Kunstwerke geschaffen werden.

Benedikt Wolf und Sven Plitzko kennen sich schon aus der gemeinsamen Schulzeit am Nagolder Otto-Hahn-Gymnasium. Und auch während des Studiums im Bereich Wirtschaft saßen die beiden 24-Jährigen immer wieder beim Essen zusammen – und sponnen an Ideen. So kam es zur Idee, das Thema Kaffee weiter zu treiben, nachdem sie sich schon in die Gestaltung der Homepage für das Tazzamobil eingebracht hatten. Die Kaffeebar bleibt übrigens weiterhin das Geschäft der Eltern.

Der Nachwuchs wollte mit einer eigenen Kaffee-Marke das Thema Nachhaltigkeit und bewussten Konsum vorantreiben. Den Appell für mehr Nachhaltigkeit höre man an vielen Stellen, sagt Sven Plitko. In der Praxis fange das aber bei einem selbst und bei Kleinigkeiten an. In dem Fall bei der Kleinigkeit Kaffee, die aber seit geraumer Zeit gar nicht mehr so eine beiläufige Sache ist wie noch vor einigen Jahren. Seitdem mit Vollautomaten in Privathaushalten auf der Technikseiten aufgerüstet wurde, ist auch die Kaffeebohne selbst noch mal in den Blickpunkt gerückt.

Bewusste Entscheidung zählt auch beim Kaffee

Die Jungunternehmer ziehen hier einen Vergleich zu der zuletzt auch beliebten Anschaffung teurer Grillgeräte, bei der dann auch nicht das billigste Fleisch vom Discounter aufgelegt werden sollte. Auch wenn man ahnt, dass dies oft genug passieren wird.

Auch beim Kaffee – der eine große Bandbreite an Qualität und Preisspanne aufweist – gehe es um eine bewusste Entscheidung.

Alle Bohnen, die Tazzacoffee anbietet, seien direkt gehandelt. Der Kaffeeimporteur kenne die Hersteller. Geröstet und verpackt werden die bislang acht und demnächst 16 Sorten aus dem Tazza-Sortiment vom Kaffeewerk Zollernalb der Lebenshilfe in Albstadt. Damit auch Arbeitsplätze für behinderte Menschen zu sichern, sehen die jungen Unternehmer als wichtigen Aspekt.

Regional verankert

Das Hauptgeschäft läuft bislang über den eigenen Online-Shop. Also digital. In diesem digitalen Bereich habe man auch Visionen und Ziele, das Kaffeegeschäft weiterzuentwickeln. Details wollen sie da allerdings noch für sich behalten. "Wichtig ist es uns aber auch, hier in der Region fest verankert zu sein", erklärt Plitzko. So gehe man gezielt auf Einzelhändler und auch auf hochqualitative Hotels zu.

Ziel sei es, dass das Unternehmen zum Haupterwerb werde. Noch ist man ganz frisch am Markt. Im April ging es an die Umsetzung. In einer Zeit, in der Corona vieles andere gelähmt habe, habe man selbst eine Beschleunigung erfahren. Im Juni war schließlich die Homepage fertig und für Bestellungen bereit.

Der Teufel steckt im Detail

Mit dem Start sei man ganz zufrieden, sagt Benedikt Wolf. Wobei man erst bei der Umsetzung gemerkt habe, dass auch Schwierigkeiten in Details auftauchen können. So beispielsweise bei der Verpackung. Ein Studium allein bereite einen nicht auf eine Unternehmensgründung vor. Wissen sei da Holschuld.

Nachdem zunächst Freunde und Familie zu den ersten Testern und Käufern der Produkte gehörten, liege das Hauptaugenmerk nun darauf, darüber hinaus Aufmerksamkeit zu wecken und sich damit gefestigt am Markt zu etablieren. Nach dem Blick zehn Jahre in die Zukunft gefragt, erklären die Unternehmer, dass sie dann zu einem festen Namen in der Branche geworden sein wollen, gewachsen und gerne mit Mitarbeitern. Durch den Verkauf von Kaffee sollen dann auch soziale und Umweltprojekte gefördert werden.

Weitere Informationen: www.tazzacoffee.de