Stephan Trunte (Zweiter von links) übernimmt die Leitung der städtischen Senioren aus den Händen des langjährigen Organisators Fritz Bruckner. Hauptamtsleiter Benjamin Finis (links) und Bürgermeister Andreas Hölzlberger (rechts) freuen sich, dass nach längerer Ungewissheit eine Lösung gefunden wurde. Foto: Katzmaier Foto: Schwarzwälder Bote

Führungswechsel: Stephan Trunte übernimmt Leitung von seinem langjährigen Vorgänger Fritz Bruckner

Nach einigen Monaten der Ungewissheit haben die städtischen Senioren Haiterbach einen neuen Organisator: Stephan Trunte übernimmt die Aufgabe aus den Händen des langjährigen Leiters Fritz Bruckner.

Haiterbach. Seit 2004, also gut 15 Jahre, hatte Fritz Bruckner, unterstützt von seiner Frau Renate, die Leitung der städtischen Senioren inne. Und damit eineinhalb Jahre länger, als er dies geplant hatte. Dies war schlicht dem Umstand geschuldet, dass sich so leicht niemand finden wollte, der die Organisation der Ausflüge und weiteren Veranstaltungen übernehmen wollte.

Doch im Spätsommer zeichnete sich schließlich eine Lösung ab: Stephan Trunte (61), der Fritz Bruckner schon vom Hobbyclub kannte, wurde nicht zuletzt über einen Zeitungsartikel auf die sich zuspitzende Lage bei den städtischen Senioren aufmerksam. "Meine Frau sagte mir, dass wäre doch was für dich".

Und so erklärte er, er könne sich vorstellen, diese Aufgabe zu übernehmen. Voraussetzung, um überhaupt genug Zeit zu haben, sei für ihn die eigene Pensionierung gewesen. Und diese ist eine besondere Form, die dem Engagement entgegen kommt.

Trunte, der zuletzt im Postverteilzentrum in Eutingen arbeitete, befindet sich im sogenannten "engagierten Ruhestand", eine Sonderform, die eine frühere Pensionierung aus gesundheitlichen Gründen mit der Auflage ermöglichte, sich innerhalb von drei Jahren mindestens 1000 Stunden sozial zu engagieren. Anrechenbar ist beispielsweise ein Bundesfreiwilligendienst, aber auch die Arbeit für die städtischen Senioren.

Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten stellte Trunte aber gleich klar, dass es nicht allein um diese sozialen Stunden gehe. Seinen Einsatz für die Senioren sehe er schon längerfristig.

"Künftig hinten statt vorne im Bus sitzen"

Trunte, verheirateter Vater von zwei Kindern und inzwischen auch vierfacher Großvater, lebt seit 38 Jahren in Haiterbach. Das Ehrenamt ist ihm nicht fremd. So ist er Vorsitzender des Tischtennisclubs Egenhausen und leitet unter anderem eine Tischtennis-AG bei der Kooperation Schule/Verein. Auch im Alpenverein ist er aktiv.

Die Übergabe der Organisation von Bruckner an ihn sei fließend, erklärt Trunte. So wird er noch von Bruckner unterstützt. Die erste Aktion, an der er aktiv beteiligt war, war die Grillveranstaltung der Senioren. Und nun befindet er sich mitten in den Vorbereitungen für einen Ausflug zur Dorotheenhütte nach Wolfach. Trunte möchte einerseits die gewohnte Arbeit fortsetzen, hat sich aber auch zum Ziel gesetzt, neue Angebote zu unterbreiten.

Bruckner selbst kann nun den Wandel vom Organisator zu einem der rund 40 bis 55 Teilnehmer der regelmäßigen Veranstaltungen vollziehen – "künftig hinten statt vorne im Bus sitzen". Er sei froh, dass nun eine gute Lösung gefunden worden sei, sagt Bruckner.

Freude besteht da auch bei Hauptamtsleiter Benjamin Finis, der seitens der Stadtverwaltung in die Suche nach einer Nachfolgeregelung eingebunden war. Schön sei auch, dass dies nicht nur eine vorübergehende Lösung sei.

Haiterbachs Bürgermeister Andreas Hölzlberger stellte bei dieser Gelegenheit nicht nur das große ehrenamtliche Engagement von Fritz Bruckner heraus, sondern unterstrich auch die Bedeutung der Seniorenarbeit für die Stadt Haiterbach. Diese sei in der Kuckucksstadt im Vergleich zu anderen Kommunen auch schon relativ früh strukturiert angegangen worden, so Hölzlberger.

Die städtischen Senioren seien auch ein Angebot, bei dem Menschen, die erst im höheren Alter nach Haiterbach kämen, Kontakt finden könnten. Und soziale Kontakte seien mit entscheidend für ein langes, fittes Seniorenleben.