Blumen, Kunstleitpfosten und ein geschmiedetes Kunstwerk von Dieter Maser schmücken den Kreisverkehr beim Industriegebiet Haiterbach. Foto: Katzmaier

Haiterbach verteidigt seinen geschmückten Kreisel im Industriegebiet. Verkehrsschau: abräumen.

Haiterbach - Die Kreisverkehre im Land sollen sicherer werden. Haiterbach möchte auf den Schmuck seines Kreisels im Industriegebiet aber nicht verzichten. Bürgermeister Andreas Hölzlberger gibt sich kämpferisch.

Ein Frist ist schon verstrichen: Bis Ende Juli hätte der Kreisverkehr geräumt werden sollen. So sei es jedenfalls im Protokoll der Verkehrsschau in Sachen Kreisel vermerkt, sagt Bürgermeister Andreas Hölzlberger. Begründet wird dies mit Sicherheitsbelangen. Nach einem Erlass des Stuttgarter Verkehrsministerium sollen keine starren Hindernisse mehr in Kreisverkehren angebracht sein, da diese eine Gefahr für Verkehrsteilnehmer darstellen – wenn sie denn den vorgeschriebenen Fahrweg verlassen sollten, sprich die Kontrolle über ihr Fahrzeug verlieren.

Eine Begründung, die zumindest für Diskussionen sorgt, nicht nur, weil man dann jedwede Baumbepflanzung neben Straßen untersagen müsste, sondern weil viele Kreisverkehre zu Standorten für Kunstobjekte geworden sind. So auch der Haiterbacher Kreisel beim Industriegebiet, der eine Installation von Dieter Maser im Zentrum hat. Im Vorfeld der Landesgartenschau wurden zudem einige schmucke Kunstleitpfosten platziert.

Straßenbauamt und Polizeivertreter kamen zum Schluss, dass die Kunst im Ernstfall eien Gefahr darstellen könnte und sprachen sich für die Beseitigung aus. Hölzlberger indes teilt diese Auffassung nicht. Und kündigte an, diese Entscheidung so nicht akzeptieren zu wollen. Zum einen habe man eine gelungene Gestaltung des Kreisverkehrs, zum anderen seien ihm keine Unfälle bekannt, bei dem hier eine Gefahr bestanden habe. In der Anfangszeit habe es drei Bagatellunfälle gegeben.

Die protokollierte Feststellung aus dem Ortstermin ist Hölzlberger zu wenig, um den Kreisel zu räumen. "Ich erwarte da schon eine tiefergehende Begründung", sagt der Bürgermeister, der auch den Haiterbacher Gemeinderat hinter sich weiß. Denn auch da hatte sich Widerstand geregt.

Auch mit dem bisherigen Ablauf des gesamten Vorgangs ist Hölzlberger unzufrieden ist. Unter anderem, weil er von besagtem Ortstermin am Haiterbacher Kreisverkehr eher zufällig erfahren habe. Dass der Kreisverkehr geräumt wird, schließt Hölzlberg nicht aus, doch hat er eine Hürde: "Erst, wenn auch der Ackermann-Kreisel in Herrenberg geräumt wird."