Rosemarie Palmer und Andreas Hölzlberger bringen den ersten Aufkleber "Nette Toilette" am Eingang des Rathauses an. Foto: Katz­maier

Haiterbacher Geschäfte machen sanitäre Einrichtungen zugänglich. Projekt wurde von Stadtseniorenrat angestoßen.

Haiterbach - Die Zahl der öffentlich zugänglichen Toilette in Haiterbach hat sich jetzt schlagartig erhöht. Möglich wird dies durch die Beteiligung von Firmen und Geschäften am Projekt "Nette Toilette".

Beruhigt in die Stadt zu gehen, ohne immer im Hinterkopf haben zu müssen, wo im Bedarfsfall eine Toilette zu finden ist – das war Ansinnen des Stadtseniorenrats Haiterbach, das Projekt "Nette Toilette" auf den Weg zu bringen. Gedacht wurde dabei ursprünglich erst mal an Senioren, aber auch an Eltern mit Kindern und letztlich natürlich an jedermann, der mal ein WC benötigt.

Bekannt ist das markenrechtlich geschützte Konzept "Nette Toilette" in mehr als 130 Städten bundesweit. In der Nachbarschaft hat es Nagold schon vor ein paar Jahren eingeführt.

Der Vorteil, die sanitären Einrichtungen von Geschäften und Firmen zu öffnen, liegt auf der Hand. Die Stadt muss keine Toiletten bauen und unterhalten, erklärt Bürgermeister Andreas Hölzlberger. Haiterbach hat auch keine explizite Einrichtung. Es war lediglich ein Gedankenspiel bei der Sanierung der Zehntscheuer.

Für die Bürger und Kunden ist die Zahl der Toiletten so größer und schneller erreichbar. Künftig erkennbar durch einen roten Aufkleber an den Geschäften. "So wissen die Leute gleich, wo sie hingehen können, ohne Scheu, nachzufragen", sagt Rosemarie Palmer, Vorsitzende des Stadtseniorenrats. Und auch Ortsfremde könnten das Zeichen schnell erkennen.

Angedacht war das Projekt schon im Jahr 2010. Die Verzögerung erklärt Hauptamtsleiter Andreas Schad mit lizenzrechtlichen Gründen. Gemessen an der überschaubaren Größe Haiterbachs erschien die vom Rechteinhaber erhobene Gebühr zu hoch.

So habe man lange verhandelt, so Schad. Schließlich kam man bei rund 1200 Euro für Grundgebühr und Aufkleber zusammen.

Im ersten Schritt beteiligen sich zehn Firmen; alle Stadtteile sind vertreten. Weitere Teilnehmer seien aber durchaus willkommen. Man habe 30 Aufkleber, sagt Schad.

Teilnehmer an dem Projekt "Nette Toilette" sind bislang: Blumen Killinger, Friseurstudio Stehle, Friseur Bohnet, Lebensmittel Keck, Impuls, Seniorenzentrum Emmaus, Rathaus Haiterbach, Mehrgenerationenhaus Zehntscheuer, Tankstelle Lehre und das Stadionrestaurant.