Das Ferneshteam von "Landesschau Mobil" dreht mit dem Liederkranz

Wieso heißt Haiterbach die Kuckucksstadt? Moderatorin Sonja Faber-Schrecklein und ihr Team vom SWR gingen dieser Frage am vergangenen Donnerstag nach – ein Ständchen vom Liederkranz inklusive.

Haiterbach. Der Jubiläumsplatz an der Beihinger Straße war die letzte Station, die das Team von "Landesschau Mobil" an diesem Tag besuchte. Mit Blick über Haiterbach sang der gemischte Chor unter Leitung von Monika Braun und unterstützt von vielen freiwilligen Bürgern das Lied der Haiterbacher, das Kuckuckslied.

Anders als bei anderen Konzerten des Chores waren aber nicht viele Augen auf die Sänger gerichtet, sondern Kamera und Mikro. "Man weiß ja nicht, was auf einen zukommt", beschrieb Liederkranzvorsitzende Karin Killinger die Stimmung vor den Filmaufnahmen. "Spannend" sei die Auftrittssituation allemal, doch werde sich der Chor davon nichts anmerken lassen und singen wie immer.

Tatsächlich war keine Spur von Nervosität zu sehen, als der Dreh begann. Die geübten Sänger und die Bürger hakten sich ein und schunkelten, setzten ein Lächeln auf und sangen textsicher das Lied aus dem Volksmund.

Einige brauchten dafür nicht einmal ein Liedblatt, so vertraut ist ihnen das Stück. Genauso sah es bei den "Kuckucks" aus: Das Instrumentalensemble begleitete den Chor ohne Notenblätter, stimmte stellenweise selbst mit in den Gesang ein.

Auch als Sonja Faber-Schrecklein für ein paar Fragen und die Moderation zum Beitrag auf einzelne Personen zuging, blieb ihnen die lockere Fröhlichkeit erhalten. Selbst im Angesicht der Kamera gaben sie sich ganz natürlich.

Laut einer Sage verbreitete der Vogel Angst im Dorf

Das galt nicht nur für Uwe Renz am Schlagzeug und Monika Braun inmitten der Sänger. Spontan meldete sich sogar eine ältere Dame aus der Mitte des Chores zu Wort und sagte ein paar Sätze über das Kuckuckslied. Mit einem gesungenen "Viel Glück und viel Segen auf all deinen Wegen" verabschiedeten die Musiker das Kamerateam.

Ein paar Mitglieder des Schwarzwaldvereins waren unter den Sängern ebenfalls zu sehen. Am Mittag hatte die Ortsgruppe Faber-Schrecklein und ihr Team mit auf eine Tour genommen. Etwa 25 Interessierte waren dazu gestoßen, kleine Kinder ebenso wie betagtere Herrschaften, erzählte Vorsitzender Walter Buhl. Sie wanderten ein Teilstück des Kuckucksweges.

Warum nennen sich die Haiterbacher eigentlich Kuckuck? Diese Frage war laut Faber-Schrecklein der Mittelpunkt des Drehtages. Begonnen hatte die Suche nach dem Ursprung der Bezeichnung an der Kuckuckshalle. Von dort ging es auf den Marktplatz, wo Faber-Schrecklein unter den Bürgern nach der Geschichte fragte.

Einer Schwanksage nach wurden die Haiterbacher einst durch das Auftauchen eines ihnen unbekannten Vogels stark verunsichert. Unglück würde er bringen, wie sie dachten. Als es ihnen schließlich gelungen war, den Kuckuck zu fangen, wollten sie ihn verhungern lassen. Da sie ihn allerdings in die Tischlade sperrten, wo dieser die Brotreste fraß, wurde daraus nichts. Stattdessen entwischte der Vogel wieder.

Ob wahr oder nicht – die Bezeichnung Kuckuck zählt auf jeden Fall zu den im Schwäbischen üblichen Ortsneckereien zwischen Nachbarkommunen. Kuckuck ist also ein liebevoller Spitzname für die Haiterbacher, mit dem sich die Einwohner – denkt man an die Kuckuckshalle und das Lied – bis heute identifizieren.