Im Vereinsheim von Komusina hatten die Helfer alle Hände voll zu tun. Foto: Schwarzwälder-Bote

Verein Komusina organisiert Transport in betroffene Gebiete / Bevölkerung und Firmen unterstützen Aktion

Von Markus Katzmaier Haiterbach. Hundertausende Menschen sind auf dem Balkan von den Folgen der Überschwemmungen betroffen und leiden Not. Hilfe kommt nun auch aus Haiterbach. Der Verein Komusina hat eine Spendenaktion organisiert und bringt Hilfspakete direkt nach Bosnien und Kroatien.Fernseh- und Presseberichte transportieren in diesen Tagen die Not, in der sich die Menschen in Bosnien und den weiteren Balkanstaaten befinden. Die in Haiterbach lebenden Kroaten des Vereins Komusina haben teilweise noch einen direkteren Draht in die betroffenen Gebiete. Etwa über Verwandte oder Ortsvorsteher. "Wir hören von sehr viel Leid. Viele Menschen haben alles verloren", sagen Stefan Paurevic, Marketingleiter von Komusina, und Mirjana Jelic, Organisatorin der vom Verein jetzt gestarteten Hilfsaktion. Allein 30 Prozent von Bosnien sei von den Überschwemmungen betroffen. Es fehle an sauberem Wasser, Nahrung und anderen Dingen. Zudem seien die Preise vor Ort gestiegen. Und das in einem ohnehin armen Land, das 20 Jahre nach dem Krieg schon wieder Not leide.

Auch wenn ihre Heimatstadt Komusina verschont geblieben ist, sei im Verein schnell klar gewesen, dass man den Menschen helfen wolle. "as ist nicht die erste Hilfsaktion, die wir starten", sagt Paurevic. Aber die erste, mit der man an die Öffentlichkeit gegangen sei. Einerseits, um schnell viele Hilfsgüter zusammen zu bekommen, anderseits auch, um zu zeigen, dass der Verein mehr mache, als nur Basketball zu spielen.

Am vergangenen Sonntag liefen die Vorbereitungen mit rund 20 Mitgliedern im Vereinsheim an. Nach Empfehlungen des Roten Kreuzes wurde ein Aufruf an die Bevölkerung gestartet, Hilfsgüter wie Wasser, Konserven, Kleidung, Medikamente und Hygieneartikel zu spenden. Zu den Spendern gehören neben zahlreichen Privatperonen quer durch die Bevölkerung auch zahlreiche Firmen.

Daneben galt es die Frage des Transportes zu klären. Die Haiterbacher Spedition Alfred Schuon stelle dem Verein kostenlos einen Lastwagen samt Fahrer und Sprit zur Verfügung, erklärt Mirjana Jelic. So führe die Fahrt direkt ohne Umwege in die betroffenen Gebiete. Ein Punkt, der dem Verein sehr wichtig ist. "Wir schließen uns nicht einer Organisation an, sondern machen unsere eigene Hilfsaktion", sagt Jelic, die mit weiteren Mitgliedern die Verteilung vor Ort begleitet.

Am Dienstagabend startete der Transport nach dem Beladen des Lastwagens mit rund 1000 Hilfspaketen. Davor galt es auch noch verschiedene bürokratische Hürden zu überwinden.

Erste Station, die am heutigen Donnerstag erreicht werden soll, ist die stark betroffene Region Slavonia in Kroatien. Von dort aus wollen sich die Haiterbacher Helfer nach Bosnien vorarbeiten. Keine Rolle spiele dabei, welche ethnische Gruppen in den Genuss der Hilfe aus Haiterbach kommen. Es gelte schlicht jenen Menschen zu helfen, die in Not seien.

Nach Abschluss dieser Aktion will der Verein Komusina die Lage in den betroffenen Gebieten weiter beobachten, um möglicherweise auch künftig helfen zu können.