Der Haiterbacher VdK-Vorsitzende Fritz Bruckner weiß Bürgermeister Andreas Hölzlberger (rechts) und den stellvertretenden Kreisvorsitzenden Helmut Dolder (links) an seiner Seite, wenn es um soziale Fragen geht. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Haiterbacher VdK-Ortsverband zählt derzeit 129 Mitglieder / Beratungsbedarf bleibt hoch

Das Thema soziale Gerechtigkeit stand am Wochenende im Mittelpunkt der Hauptversammlung beim Haiterbacher Ortsverband des Sozialverbandes VdK. Wie Fritz Bruckner am Rande der Hauptversammlung im Gasthaus Lamm mitteilte, zählt man im Ortsverband derzeit 129 Mitglieder.

Haiterbach. Gleichzeitig machte der VdK-Vorsitzende deutlich, dass der größte deutsche Sozialverband seit mehr als 70 Jahren ein "nachhaltiger Förderer des sozialen Miteinanders" sei. Und weil beim VdK der Mensch im Mittelpunkt stehe, mache der Verband "strikte Lobbyarbeit für diejenigen, die sonst wenig oder gar nicht wahrgenommen werden".

Arbeit ist notwendig

Wie notwendig die Arbeit des Sozialverbandes nach wie vor ist, machte Fritz Bruckner an einigen Zahlen anschaulich: So wurden alleine in Baden-Württemberg über neun Millionen Euro an Nachzahlungen für die Mitglieder erstritten – und mehr als 60 000 Menschen suchten Rat in den landesweit 35 hauptamtlich besetzten Geschäftsstellen.

Wurde der VdK einst für die Anliegen der Kriegsbeschädigten ins Leben gerufen, gehört es zu den aktuellen Herausforderungen, die soziale Spaltung zu stoppen. Wie Fritz Bruckner anmerkte, gebe es trotz boomender Wirtschaft und vollen staatlichen Kassen eben auch rund zwei Millionen Kinder und Jugendliche, deren Familien von Hartz IV leben müssen – oder 350 000 Rentner, die regelmäßig zur Suppenküche gehen. Und in Zukunft drohe vielen Menschen, die heute noch gar nicht damit rechnen, die Altersarmut, doch auch die aktuelle Pflegekrise werde ihr "katastrophales Ausmaß erst noch entfalten", vermutet Bruckner.

Ehrung für zehn Jahre

Diesen Ball nahm auch Bürgermeister Andreas Hölzlberger in seinem Grußwort auf. Zwar "leben wir in einer Zeit, die durch großen Wohlstand gekennzeichnet ist", so der Rathauschef. Doch gleichzeitig "ist unsere Gesellschaft dennoch von einer sozialen Kälte geprägt", machte Hölzlberger deutlich, dass "alles auf Effizienz und Leistung ausgelegt ist".

Vor diesem Hintergrund brauche man den VdK mehr denn je, denn der Sozialverband lege die Finger in die Wunde und sei Anwalt der Betroffenen. Gleichzeitig dankte er Fritz Bruckner und dem Vorstandsteam im Haiterbacher VdK-Ortsverband, die vor Ort klar machen, "wie wichtig ein solcher Verband für unsere Gesellschaft ist".

Dass der Sozialverband mit seinen bundesweit 1,8 Millionen Mitgliedern Gewicht habe, rief der stellvertretende VdK-Kreisvorsitzende Helmut Dolderer in Erinnerung. Doch sei es eben auch wichtig, dass die Ortsgruppen vor Ort aktiv sind.

Ehrungen standen beim VdK ebenfalls auf der Tagesordnung. Für zehnjährige VdK-Mitgliedschaft wurden dabei Wilfried Welker, Dragutin Medumurec und Heide Gutekunst ausgezeichnet.