Bislang konnte die Feuerwehr im Notfall den Löschwasserbehälter der Firma Hans Kolb Wellpappe nutzen – doch der muss nun ersetzt werden. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Bei drei Gegenstimmen und einer Enthaltung fasste der Haiterbacher Gemeinderat den Baubeschluss für die Errichtung eines Löschwasserbehälters im Industriegebiet. Bei dieser Gelegenheit müssen auch ein Mischwasserkanal aufgeweitet und eine Wasserleitung im Bereich Kurze Umbrüche erweitert werden.

Haiterbach - Wie Bürgermeister Andreas Hölzlberger den Räten erläuterte, konnte die Feuerwehr bislang im Notfall den Löschwasserbehälter der Firma Hans Kolb Wellpappe nutzen. Nachdem das Unternehmen nun aber eine bauliche Erweiterung plane und die Fläche daher selbst benötigt, muss die Stadt einen eigenen Löschwasserbehälter bauen – um bei einem Brand ausreichend Löschwasser zur Verfügung zu stellen.

Klaus Dezember vom Ingenieurbüro Alwin Eppler aus Dornstetten informierte den Gemeinderat über die Details der Planung. So soll der neue Löschwasserbehälter 200 Kubikmeter Löschwasser fassen und über einen neuen Hydrantenschacht an das Ortsnetz angeschlossen werden. In diesem Zusammenhang muss der bestehende Mischwasserkanal teilweise verlegt und aufgeweitet werden, während die bestehende Wasserleitung im Zuge dieser Maßnahmen altersbedingt erneuert werden soll. Die Kosten bezifferte der frühere Haiterbacher Bauamtsleiter mit fast 1,2 Millionen Euro. Die Maßnahme soll noch in diesem Jahr ausgeschrieben werden – und für die Ausführung schlägt Klaus Dezember den Zeitraum von März bis Oktober 2022 vor.

In der anschließenden Diskussion fand es Markus Häußler (UBL) "unglücklich", dass die Pläne und Kosten so kurzfristig vorgestellt wurden. Seiner Ansicht nach hätte man das Projekt im Technischen Ausschuss vorbesprechen müssen – auch um die Planung auf mögliche Kosteneinsparungen hin abzuklopfen. Außerdem fragte er sich, warum kein oberirdischer Löschwasserbehälter in Betracht gezogen wurde.

Firmen brauchen Vorlauf

Klaus Dezember bezweifelte, dass ein oberirdischer Behälter günstiger gekommen wäre, während Bürgermeister Hölzlberger mit Blick auf die Vergabe der Ingenieurleistungen darauf hinwies, dass den Gemeinderäten die "wesentlichen Kosten grob bekannt waren". So überraschend kämen sie jetzt also nicht, zumal sie sich im ursprünglichen Rahmen bewegen.

UBL-Rat Mathias Kaupp begrüßte, dass für die Ausführung ein vergleichsweise langer Zeitraum gewählt wurde. Seiner Ansicht nach wäre aber sogar ein Baubeginn im Januar denkbar. "Dann erhalten wir eventuell günstigere Preise", so seine Hoffnung. Das wäre zwar grundsätzlich denkbar, erklärte Klaus Dezember, doch wolle man ja vorgeben, dass die Maßnahme in einem Zug fertiggestellt werde. Außerdem bräuchten die Baufirmen derzeit eine entsprechend lange Vorlaufzeit für die Materialbestellung.