Beim Haiterbacher Schützenhaus könnte im kommenden Frühjahr ein Waldkindergarten eingerichtet werden. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Betreuung: Initiative des Vereins stößt im Haiterbacher Gemeinderat offene Ohren / Schützenhaus wäre möglicher Standort

Einstimmig gab der Haiterbacher Gemeinderat grünes Licht für das Konzept eines Waldkindergartens in der Kuckucksstadt, der von einer Elterninitiative realisiert werden soll. Im kommenden Frühjahr könnte die Waldgruppe mit 20 Kindern starten.

Haiterbach. Aus der Elterninitiative hat sich zwischenzeitlich als "Natur- und Waldkindergarten Haiterbach" ein eingetragener Verein entwickelt, der zudem Mitglied im Landesverband Wald- und Naturkindergärten ist und bereits ein pädagogisches Konzept erstellt hat, wie Vorstandsmitglied Ruben Altmann den Räten jetzt mitteilte.

Erklärtes Ziel des Vereins ist es, 20 Prozent der Betriebskosten über Elternbeiträge, Spenden oder Aktivitäten zu erwirtschaften. Wie Ruben Altmann in Sachen Finanzplanung ausführte, werde der monatliche Elternbeitrag je nach Personalausstattung zwischen 100 und 150 Euro liegen. Bezüglich der Unterkunft sei ein Bauwagen oder eine Schutzhütte denkbar – wobei die Investitionskosten je nach gewählter Lösung zwischen 20 000 und 100 000 Euro liegen könnte.

Als Standort "wunderbar geeignet" sei ein Waldstück beim Haiterbacher Schützenhaus, so Altmann. Vorteil sei neben der sonnigen Lage auch der Umstand, dass es gut mit Fahrzeugen erreichbar sei – und eventuell könnte man die sanitären Anlagen des Schützenvereins mitnutzen.

"Wenn sich junge Familien mit so einem Projekt engagieren, muss man das unterstützen", betonte Rita Frey (FWH), aber auch Johann Pagitz (FWH) und Yvonne Beck (UBL) fanden die vorgestellte Lösung gut. UBL-Fraktionssprecher Uli Seeger sagte die Unterstützung seiner Fraktion zu, nachdem es in den kommenden Jahren ohnehin einen weiteren Bedarf an Kindergarten-Plätzen in Haiterbach geben werde.

Für Gerhard Walz von den Freien Wählern stellte sich im Zusammenhang mit einem Waldkindergarten die Frage nach den genehmigungsrechtlichen Themen.

Wie Bürgermeister Andreas Hölzlberger erwiderte, hatte eine Vorprüfung ergeben, dass beide denkbaren Standorte im Grundsatz funktionieren würden und es keine naturschutzrechtlichen Restriktionen geben dürfte. Zudem machte er deutlich, dass man eine Kooperation mit dem Schützenverein prüfen wolle.

Wie der Rathauschef im Nachgang erläuterte, müsse nun der Verwaltungsausschuss die Details einer Kooperationsvereinbarung mit der Elterninitiative festlegen. Wenn freie Träger einer Kindertagesstätte betrieben, sei ein Betriebskostenzuschuss bis zur Größenordnung von 80 Prozent möglich. "Aber das muss der Verwaltungsausschuss entscheiden, ebenso die Frage über die Höhe eines Investitionskostenzuschusses", machte der Bürgermeister deutlich.

Von der Einrichtung eines Waldkindergartens verspricht man sich im Rathaus eine Entlastung bei den Belegungszahlen der Haiterbacher Kindertagesstätten. "Wir haben jetzt beschlossen, dass wir das gut finden – und den Waldkindergarten mit 20 Plätzen in die Bedarfsplanung aufnehmen", erklärte Andreas Hölzlberger, dass durch dieses zusätzliche Angebot ein Puffer geschaffen werde. Und nachdem die Waldkindergärten in der Region in der Regel voll belegt seien und sogar oft Wartelisten hätten, rechnet man sich auch in Haiterbach ein großes Interesse am Waldkonzept aus. "Wir hatten uns ohnehin mit dem Thema beschäftigt, das hat sich nun gut ergeben", so der Bürgermeistern mit Blick auf die Vereinsgründung.