Kupkes Werke sind noch am Wochenende in der Atelier-Scheune zu sehen. Foto: Pöllmann

Ausstellung: Joachim Kupke verbindet Altes mit der Moderne

Haiterbach-Oberschwandorf. Wenn der Sindelfinger Künstler Joachim Kupke seine Bilder zeigt, sind sie einerseits ein Blick in die Vergangenheit, zugleich aber auch oft ein Startpunkt – für ein Gespräch mit Betrachtern. Denn hinter vielen Werken stecken interessante Geschichten. Und Kupke gibt gerne Einblick in diese.

Noch am kommenden Wochenende, 14. und 15. August, sind Kupkes Werke unter dem Titel "C-Prints" in der Atelier-Scheune von Siegfried Pöllmann in Oberschwandorf (Rohrdorfer Straße 9) zu sehen.

Am Sonntag gibt es dabei von 15 bis 18 Uhr Gelegenheit, in so ein Gespräch mit Kupke zu kommen, da er dann selbst vor Ort sein wird.

Geöffnet ist die Ausstellung am Samstag in der Zeit von 15 bis 18 Uhr, am Sonntag von 11 bis 18 Uhr.

Rund 30 Werke als Prints (Drucke) zeigt die Ausstellung. Es handelt sich um Drucke auf Leinwand. Eine Technik, zu der Kupke irgendwann griff, weil er nicht so viele seiner Originale für Ausstellungen zusammentragen kann – und weil sein Arbeitstempo selten genug neue, unverkaufte Werke hergebe.

"Ich mache Kunst über Kunst", fasst Joachim Kupke sein Schaffen in einem Satz zusammen.

Seine Werke sind dabei mehr als eine Hommage an andere Künstler – ob alte Meister des Barocks und Künstler der Moderne, die er in seinen Werken zusammenführt.

Kupke betrachtet sich vielmehr als einen Archäologen der Kunstwelt, der Werke und ihre Geschichte dahinter entdeckt und sie zusammenführt. Der 74-Jährige, der die Kunst erlernte, als man hierzulande das Abstrakte in den Vordergrund rückte, malt realistisch Bilder. Es sind Collagen. Da er aber selbst malt und nicht nur Bestehendes zusammenfügt, nennt er diese "Peintagen".

Joachim Kupke entschied sich 1965 zu einer Ausbildung an der Werkkunstschule L.A. Merz in Stuttgart, die er von 1965 bis 1967 besuchte. Im Anschluss daran von 1967 bis 1972 studierte er an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Rudolf Haegle.

Dem Studium schloss sich ein längerer Studienaufenthalt in den USA an. Dort entstanden Fotografien, die Menschen in Alltagssituationen zeigen und zugleich Material für das spätere Werk waren.

Seit 1972 ist er freischaffender Maler und Grafiker. Er machte und lebte nicht allein von Bildern, sondern war auch viel als Illustrator tätig. Unter anderem für den Playboy, der seinerzeit noch unter dem Ladentisch verkauft worden sei, wie sich Kupke amüsiert erinnert.

Er mag den Kontakt, das Interagieren mit dem Publikum. Deshalb hat er als Musiker mit der Band "If you wanted to" noch ein zweites künstlerisches Standbein. Nicht nur da, sondern in seinem Leben generell spielt auch die englische Sprache eine wichtige Rolle. Was nicht überrascht, wenn man erfährt, dass er mit einer Britin verheiratet ist. Besucher der Ausstellung dürften schnell mit ihm ins Gespräch kommen.