In Trillfingen wurde die aktuelle Windkraft-Debatte in der Fasnet zum Thema. Der Gesangverein präsentierte sich als Windräder Foto: Carola Lenski/Lenski

Zum Endspurt der Fasnet zogen die Narren noch mal alle Register. Straßenfasnet und Umzüge waren in Trillfingen, Owingen und Imnau angesagt. Ein Umzug war fast schöner als der andere.

„Das Leben im Trillfinger Wald“ war das Motto des Umzuges am Fasnetsmontag in Hohenschulfingen. 13 Vereine und Gruppen beteiligten sich an der bunten Flecken-Fasnet. Bei trockenem Wetter säumten zahlreiche Zuschauer den Dorfplatz und die Osterstraße. Traditionell führte die Bauernkapelle als „Die sieben Zwerge“ verkleidet den Umzug an, nachdem sie bereits zuvor auf dem Dorfplatz musikalisch für Stimmung gesorgt hatte. Allerdings wurden aus den sieben Zwergen rund 20 und ein Schneewittchen.

Windkraft-Debatte macht auch vor der Fasnet nicht Halt

Die Tanzgarde präsentierte sich als reizende Glühwürmchen und Wanderer; das „Zick-Zack-Zigeunerpack“ kam rabenschwarz als „Nachtkrabba“ daher; der Sportverein als Pilze und Pilzsammler; Thema vom Jugendhaus „Tresor“ war „Der Räuber Hotzenplotz“; als Eichhörnchen war der Radfahrverein unterwegs; der Schützenverein als zottelige Waldgeister; die Feuerwehr als Holzfäller; der „Wilde Haufen“ stellte Rehe dar und die Trinkerfreunde gruselten als schaurige Waldhexen mit langen Nasen durch den Ort. Die aktuelle Windenergie-Debatte beflügelte die Fantasie des Männergesangvereins, die als Windräder den Zuschauern ein Bild boten, wie es künftig um Trillfingen herum aussehen könnte. Ihr Motto: „Immer unter Strom“. So ganz grün waren sie nicht jedem, mit ihren großen Rotorblättern eckten sie nämlich fortwährend an.

Bunter Umzug in Owingen.

Herrlicher Sonnenschein und von zahlreichem Publikum gesäumte Straßen boten die Kulisse für den Fasnetsumzug in Owingen am Dienstag. Es ist immer der Haupttag der Owinger Fasnet. Heike Schneck moderierte das bunte Fasnetsgeschehen, das von Hunderten Zuschauern vom Straßenrand aus verfolgt wurde. Angeführt wurde der Umzug traditionell vom Aubenger Narraverei mit dem Elferrat, dem Kinderfürstenpaar Luisa I. und Levi I. sowie der Kinderfürstengarde.

Kein Scherz: Owinger Fürst beim Karneval in Rio

Die Fürstengarde mit dem Fürstenpaar Jenny I. und Luis Sinz folgten. Sinz vertrat als Luis I. den eigentlichen Fürsten Christian I., der aktuell beim Karneval in Rio de Janeiro die Fasnet feiert – ein von ihm langgehegter Traum, der nun in Erfüllung ging. Das Ballett, der Musikverein, die Füchse und die Fuchsgräber komplettierten die Umzugsschar des Aubenger Narravereis. Vier Gruppen aus Owingen präsentierten sich als bunte, strohige Vogelscheuchen; Bauarbeiter vor denen man sich in Acht nehmen musste, um nicht in deren Schubkarre zu landen; in bunten Tüll gekleidete Partyklopfer und Glück verbreitende Weihnachtswichtel.

Viele auswärtige Narrengruppen in Owingen

Mit dabei beim Umzug waren zudem die Schloßberg-Hexa aus Vöhringen, die Weitenburger Schloßhexen, die Narrenzunft Zigeuner Untertalheim 1962, die Narrenfreunde Aldingen, die Langhoorguggis Dachtel, die Narrenvereine Bettschoner Weitingen und Bittelbronn und die Mettstetter Steinachhexen. Begonnen hatte die Owinger Fasnet mit dem Fasnetsausrufen und der Kinderbescherung am Morgen vor der Zunftstube. Am Fasnetsmontag hatte bereits der Lumpenball in der Eyachtalhalle stattgefunden.

Klein aber fein: Das „Emnauer Omzigle“

Mit originellen Ideen punktete die Narren beim sechsten „Emnauer Omzigle“.

Klein aber oho gestaltete sich am Fasnetsmontag der kleine Umzug im Ort. Neun Narrengruppen in fantasievollen Verkleidungen und zum Teil unterwegs mit Fahrzeugen beteiligten sich daran und bliesen zum Fasnetsfinale. Es schlängelte sich ab dem späten Vormittag sich am Spätvormittag vom Gasthaus Adler durch den Ort bis zur Mehrzweckhalle. Die meisten Zuschauer weilten beim Narrenbaum am Dorfplatz, wo Lisa Zuchowski über Lautsprecher vom Scherenschleiferwagen aus die Gruppen vorstellte.

Vorneweg marschierte nach dem Musikverein Bad Imnau, die Mini- und die Juniorgarde, die Wasserkopfschantle, das Großholzmännle und der Narrenrat. Es folgten die grünen Waldwichtel und deren Eltern vom Kindergartens Bad Imnau mit Leiterin Evelyn Vogt mit einem buntem Leiterwagen. Originell auch die “Honigweible” als NASA mit zwei Astronauten. (Grenzweible und Honigbutze).

Bauernprotest erfasst die Imnauer Fasnet

Das Jugendhaus war als Opas und Omas mit Rollatoren und Stöcken unterwegs. Immer wieder schallte es „Narri-Narro!“ und es regnete Bonbons und Süßigkeiten über dem Publikum. Die Laibedal-Hexa mit ihrem Wandersmann rundeten das schöne Gesamtbild ab. Den Schlusspunkt setzten ein massiver Bauernprotest; Die Scherenschleifergruppe war mit sechs Traktoren am Start, auf den Plakate mit lustigen Aufschriften prangten. So die Anspielung auf das Jubiläum 25 Jahre Männerballett „ Schälripple“: „Ohne Bauern keine Schälripple” oder „Ohne uns Bauern gäbe er nur Fußgruppen”. In der Narrenhalle gab es es anschließend Mittagessen, danach startete der Kindernachmittag mit Auftritten der Mini- und Juniorengarde sowie den Gästen der Mini-Showtanzgruppe aus Owingen.