32 neue Bauplätze soll die Erweiterung des Weildorfer Baugebietes "Trillfinger Steig" in östlicher Richtung auf den Steinbruch zu schaffen. Das Thema wurde am Montag im Ortschaftsrat und am Dienstag im Gemeinderat behandelt. Skizze: Büro Gfrörer Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: "Trillfinger Steig" soll in östlicher Richtung erweitert werden / Ortschaftsrat befürwortet Planung

Ein Umdenken der Landespolitik in Sachen Baulanderschließung kommt für den Weildorfer Ortschaftsrat wie ein Geschenk des Himmels. Keine Frage also, dass er der Erschließung von 32 weiteren Bauplätzen im "Trillfinger Steig" in seiner Sitzung am Montag zustimmte.

Haigerloch-Weildorf. "In Anbetracht der Tatsache, dass wir in Weildorf nur noch einen städtischen Bauplatz anbieten können, freuen wir uns auf die neuen Bauplätze. Damit können wir jungen Familien eine Perspektive bieten", so fasste Ortsvorsteher Gauss die Stimmungslage zusammen, nachdem er das Konzept im Ortschaftsrat ausführlich erläutert hatte.

Die Möglichkeit, relativ unbürokratisch zu neuem Bauland zu kommen, eröffnet der Paragraf 13 B des Baugesetzbuches. Vereinfacht ausgedrückt ermöglicht dieser, in einem beschleunigten Verfahren Flächen zu erschließen, die im Außenbereich liegen. Also außerhalb eines Flächennutzungsplanes einer Gemeinde.

Voraussetzungen sind lediglich, dass diese Gebiete eine gewisse Größe (10 000 Quadratmeter) nicht überschreiten und das Bebauungsplanverfahren bis zum 31. Dezember 2019 eingeleitet wird. Der endgültige Satzungsbeschluss nach Einleitung des Verfahrens ist dann bis zum 31. Dezember 2021 zu fassen.

Ideale Rahmenbedingungen also, um das bisherige Weildorfer Baugebiet "Trillfinger Steig" in östlicher Richtung (auf den Steinbruch am Butzengraben zu) weiterzuentwickeln. Zumal man von den Straßen "Zur Breite" und der Theresienstraße einen Ringschluss für den Verkehr schaffen kann. Die Straßenbreite soll sechs Meter betragen und der einseitig geplante Gehweg 1,50 Meter Breite.

Die 32 Bauplätze, die im "Trillfinger Steig II" entstehen könnten, sind nach dem Konzept des Empfinger Planungsbüros Gfrörer zwar unterschiedlich groß, auffallend ist laut Ortsvorsteher Gauss aber, dass eine größere Anzahl an Bauplätzen unter 5 Ar Fläche eingeplant ist. Aus Kostengründen, so erklärte er diesen Umstand, steige die Nachfrage nach solch kleineren Bauplätzen. Außerdem sei in diesem Neubaugebiet eine Bauweise mit zwei Baugeschossen erlaubt, was wiederum Platz spare.

Zugelassen sind im "Trillfinger Steig II" laut Gauss nur reine Wohngebäude, allerdings mit einer Gesamthöhe von bis zu neun Metern und alle möglichen Dachformen. Eine kleine Ausnahme gibt es lediglich bei Häusern, die am westlichen Rand an die bisherige Bebauung anstoßen. Hier ist der Abstand etwas größer gewählt und die Gebäude müssen etwas niedriger sein – ohne aber ihre Zweigeschossigkeit zu verlieren. Dies hat einen einfachen Grund: Man will die jetzige, durchweg niedrigere Häuserzeile nicht allzu sehr negativ beeinflussen.

In südlicher Richtung soll das Baugebiet nach dem vorliegenden Planungskonzept in einer Stichstraße enden, die als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen wird und acht Häuser erschließt. Am Ende der Stichstraße gibt es einen Wendehammer und die vorgeschriebene Retentionsfläche zur Aufnahme von Oberflächenwasser.

Der Ortschaftsrat befürwortete die Planungen. Noch, so betonte Ortsvorsteher Markus Gauss, müsse die Stadt in diesem Gebiet allerdings Grundstücksaufkäufe tätigen. Am Dienstagabend befasste sich auch der Haigerlocher Gemeinderat mit diesem Baugebiet.