Ihre Tage sind gezählt: Die Kläranlage in Gruol bleibt in absehbarer Zukunft nur noch als Regenüberlaufbecken erhalten. Foto: Kost Foto: Schwarzwälder-Bote

Anschluss von Gruol an Kläranlage im Karlstal: Gemeinderat fasst Baubeschluss – Ausschreibung erfolgt im Januar

Haigerloch-Gruol. (tk) Bis im Sommer 2014 soll ein großes Bauprojekt der Stadt umgesetzt sein: Die Stilllegung der Gruoler Kläranlage und der Anschluss des Ortes an die Kläranlage im Karlstal. Avisierte Gesamtkosten: rund 1,3 Millionen Euro. Am Dienstag fasste der Gemeinderat den Baubeschluss, die Stadtverwaltung wird nun die Arbeiten ausschreiben.

Bereits in diesem Jahr hatte die Verwaltung für dieses aufwändige Projekt 550 000 Euro in ihrem Haushalt eingestellt und nochmals die dieselbe Summe im Haushalt für 2013 vorgesehen. Doch es galt noch die wasserrechtliche Erlaubnis des Landratsamtes für dieses Projekt abzuwarten. Diese erfolgte erst Anfang August.

Hans-Jörg Kübler vom Ingenieurbüro ISW stellte dem Gemeinderat die technische Seite des Projektes vor. Eine etwa 3,7 Kilometer Druckleitung soll eng an der Straße entlang durchs Stunzachtal bis zum Abwassersammler "Hebenau" bei der Stunzachbrücke an der B 463 gebaut werden. Von dort aus würde das Abwasser in Gruol dann über bestehende Kanäle in die Kläranlage ins Karlstal geleitet. Allein für diese Leitung – Unterquerungen von Brücken, Eisenbahn und einem Kanal eingerechnet – belaufen sich die geschätzten Baukosten auf rund 690 000 Euro.

Parallel zum Bau des Kanals kommt der Bau eines Pumpwerkes auf der Gruoler Kläranlage ins Spiel. Für die Realisierung dieser Technik fallen noch einmal rund 397 000 Euro an. Und zum Schluss müssen weitere rund 60  000 Euro investiert werden, um aus der Kläranlage im Stunzachtal ein Regenüberlaufbecken zu machen.

Die Maßnahme dient nicht nur der Neuregelung der Abwasserentsorgung aus dem Ortsteil selbst, sondern bietet auch die Chance, die fünf Einzelanwesen auf dem Hospach und im Stunzachtal an die öffentliche Abwasserentsorgung anzuschließen. Was sich offenbar nicht als wirtschaftlich erweist, ist, diese Anwesen auch noch an die Trinkwasserversorgung anzubinden. Die Verlegung einer solchen Leitung zusätzlich zum Abwasserkanal erweist sich im felsigen Untergrund als teuer. Was allerdings noch geprüft wird: ob neben dem Abwasserkanal auch ein Glasfaserkabel mitverlegt werden kann.

Im Januar, so beschloss es der Gemeinderat, sollen die Bauarbeiten ausgeschrieben werden, so dass man die Bauarbeiten bis im März oder April vergeben kann. Druckleitung und Pumpwerk sollen bis im Spätherbst 2013 fertig sein, so dass man sich in den Herbst- und Wintermonaten an technische Feinarbeiten auf der Kläranlage Gruol machen kann, damit der Anschluss ans Karlstal im Sommer 2014 startklar ist. Eine Herausforderung, so deutete es Ingenieur Kübler an, wird es sein während der Umbauphase auf der Kläranlage zugleich die Abwasserentsorgung zu gewährleisten, diese kann während der Bauarbeiten natürlich nicht einfach eingestellt werden.