Nicht mehr lange ist die Sonnen-Apotheke beim ehemaligen Hechinger Krankenhaus in einem Containerbau untergebracht. Wenn die Container nicht mehr gebraucht werden, könnten sie eventuell für den Neuaufbau eines Jugendtreffs in Owingen in Frage kommen. Foto: Kost Foto: Schwarzwälder Bote

Ortschaftsrat: Sind von Apotheke genutzte Container die ideale Lösung für einen Owinger Jugendtreff?

Könnte das eine zukunftsträchtige Perspektive für den Owinger Jugendtreff sein? Als mögliche Lösung für die Unterbringung der Jugendlichen ist der Blick auf einen Containerbau gefallen, der seit einigen Jahren beim ehemaligen Hechinger Krankenhaus steht.

Haigerloch-Owingen. Seit April 2014 betreibt die Sonnen-Apotheke aus Bisingen am Eingang des Krankenhauses eine Filiale, und zwar in einer Konstruktion mit acht aneinandergekoppelten Containern, die etwa 140 Quadratmeter Fläche bieten, 2,50 Meter hoch sind und auf 80 Zentimeter hohen massiven Blöcken stehen.

Das Ende dieser Übergangslösung ist aber gekommen. Derzeit entsteht ein Anbau am Krankenhaus in Holzständerbauweise der laut Apotheker Oswald Prowald im nächsten Frühjahr bezugsfertig ist. Und dann heißt die Frage: wohin mit den Containern?

Vielleicht nach Owingen? Ortsvorsteher Karl-Heinz Binder, FW-Gemeinderat und Ortschaftsrat Hans Volm sowie der Städtische Bautechniker sind auf sie aufmerksam geworden und haben den Bau vor ein paar Wochen besichtigt. Alle drei kamen zu der Auffassung, dass sie eine gute Lösung für eine spätere Nutzung als neuer Jugendtreff in Owingen darstellen könnten. Die Owinger Jugendlichen sind bekanntlich seit dem Brand ihrer bisherigen Unterkunft im Januar 2018 im alten Pfarrhaus ohne feste Bleibe.

"Das was wir gesehen haben, ist geradezu ideal und ich selbst habe meine kritische Einstellung zu solchen Containern geändert", meinte Hans Volm, als er am Montagabend in der letzten Ortschaftsratsitzung dieses Jahres seinen Ratskollegen und -kolleginnen von diesem Besichtigungstermin berichtete.

Praktisch alles, was man für einen Jugendtreff benötige, sei vorhanden. Toiletten, Duschen, Heizung, entsprechende Elektrik für Licht und Technik für Internet-Nutzung. "Das geht weit über ein Provisorium hinaus", lautet deshalb Volms Fazit.

Das einzige Manko aus seiner Sicht: Alles in den Containern läuft über Strom, leider ein Kostenfresser. Wenn man sich also ernsthaft über den Kauf dieser Container Gedanken mache, wäre es für ihn eine plausible Lösung, auf sie ein Dach mit einer Fotovoltaik-Anlage zu setzen.

Als Standort für den neuen Jugendtreff käme der Platz bei der Eyachtalhalle in Frage, Hans Volm ist aber auch der Meinung, dass der Aufbau der Container beim alten Pfarrhaus machbar wäre. Die Kirche würde das Gelände vermutlich in Erbpacht zur Verfügung stellen, was er gar nicht so schlecht fände.

Hat Owingen also den "Sechser im Lotto" gezogen? So weit ist es freilich noch lange nicht und bei aller Freude über diese interessante Option blieb man am Montag im Owinger Ortschaftsrat realistisch. Denn für den Aufbau eines solchen Jugendtreffs, dessen waren sich alle bewusst, braucht es zunächst einmal die Zustimmung und Unterstützung des Gemeinderates – schließlich müssen die Kosten dafür im neuen Haushalt verankert werden.

Volm ist aber guten Mutes und weil der Umzug der Apotheke erst im Frühjahr erfolge, habe man auch noch zwei, drei Monate Zeit, um konkreter planen zu können.