Vorschläge für eine bessere Verkehrsführung auf der Oberstadtstraße: Einfahrtsverbote beim Haus Gaus in die Oberstadtstraße. Foto: Fechter /Montage: Hertkorn

Bewohner und Geschäftsleute protestieren und wollen eine andere Verkehrsregelung für die Oberstadtstraße.

Haigerloch - Der Frust über die derzeitige Sackgassenreglung auf der Oberstadtstraße sitzt tief und war der Antriebsmotor dafür, dass am Donnerstag etwa 20 Bürger im Städtischen Ausschuss vorstellig wurden. Bürgermeister Heinrich Götz freute sich über so viel Resonanz

"Unerträglich, unzumutbar und geschäftsschädigend" sei die Situation, erklärte Friseurmeister Dietmar Eger, der auch für andere Geschäftsleute und Anwohner in der Oberstadtstraße sprach. Die Kunden seien verärgert und verunsichert und blieben wegen der weiten Umwege teilweise weg. Er habe das schlechteste Ostergeschäft seit 40 Jahren erlebt. Wenn es so weiter gehe, könnten die kleinen Geschäfte zumachen, prophezeite Eger. Etliche Anwohner von Oberstadtstraße und Pfleghof stellten außerdem die Frage, warum die Oberstadtstraße überhaupt zur Sackgasse gemacht werden musste.

Es müsse schnellstens eine andere Lösung gefunden werden, forderte Eger und bat den Bürgermeister, sich dafür beim Landratamtes einzusetzen. Dies sei seine Pflicht gegenüber den Bürgern. Dafür bekam Dietmar Eger von den Zuhörern Applaus.

Wie man den Verkehrsfluss anders durchs Städtle lenken könnte, darüber hatte sich Folke Weber, Vorsitzender des Haigerlocher Handels- und Gewerbevereins (HGV) Gedanken gemacht und mit Bürgermeister Götz diskutiert. Das Ergebnis wurde als Skizze im Ausschuss vorgestellt.

Webers Idee: Eine Einbahnregelung auf der Oberstadtstraße von oben nach unten, und zwar nur zwischen der oberen Einfahrt in den Pfleghof (beim Friseurgeschäft Eger) bis hin zum früheren Gasthaus Löwen beziehungsweise den Parkplätzen oberhalb des Gasthauses. Das würde möglicherweise den Durchgangsverkehr aus dem Städtle genauso fernhalten, der Verkehr hätte aber bessere Möglichkeiten, im Städtle zu zirkulieren. Sowohl im unteren und vor allem im oberen Bereich der Oberstadtstraße könnten dazu die Geschäfte, das Rathaus und die Praxen mit viel weniger Umwegen angefahren werden. Weber war es vor allem wichtig, dass das Oberstädtle nicht vom Unterstädtle abgetrennt wird.

Auch die Vorschläge von Friseurmeister Dietmar Eger gingen in diese Richtung, zudem regte er an, die wegen Bauarbeiten bis November voll gesperrte Krebshalde (die Kreisstraße hoch zum Römerturm) mittels Ampelregelung einspurig befahren zu lassen, so wie es auch bei den Felssanierungen zwischen Karlstal und Bad Imnau geregelt worden sei. Eine Bewohnerin der Pfleghofstraße war zudem der Meinung, dass an der Krebshaldenbaustelle  "nichts gehe". Sie und andere fürchteten deshalb, dass der Zeitplan bis Ende November nicht einzuhalten sei.

Das Konzept bezeichnete Bürgermeister Heinrich Götz als sehr gut und will es jetzt mit Einverständnis des Städtischen Ausschusses der Straßenverkehrsbehörde beim Landratsamt unterbreiten. Allerdings, gab er zu bedenken, dass zur Umsetzung der vom HGV vorgeschlagenen Einbahnregelung wohl eine ständige Überwachung des Verkehrs nötig sei. Das Aufstellen von Durchfahrtsverbots- und Einbahnstraßenschildern allein würden wohl nicht reichen. "Schilder interessieren niemanden", zielte Götz auf Autofahrer ab, die sich nicht zu schade sind, den derzeitigen Bauzaun beim Römer über den Gehweg zu umfahren oder den Zaun sogar zur Seite rücken, um eine Durchfahrt zu erzwingen.