Soziales: Hechinger Verein "Kinder brauchen Frieden" stellt seine Projekte der Kolpingsfamilie Gruol vor
Zum Start ihres Winterprogramms hatte die Kolpingsfamilie Gruol Referenten des Hechinger Vereins "Kinder brauchen Frieden" ins Pfarrheim eingeladen. Michael Eberhard, Heinz Wolfram und Cornelia Bierlmeier berichteten vor allem von ihren Hilfsprojekten im afrikanischen Ruanda.
Haigerloch-Gruol. Mit einer Bilder-Präsentation nahm Michael Eberhard das Publikum mit auf eine visuelle Reise durch die Hilfsprojekte in Ruanda. Einführend erläuterte er die Grundsätze des Vereins. Ähnlich wie die Kolpingsfamilie würden auch alle Mitglieder von "Kinder brauchen Frieden" ehrenamtlich arbeiten. Ein weiterer Grundsatz sei es, so Eberhard, dass die Helfer so lange in den Projekten engagiert blieben, bis man dort die Hilfe nicht mehr benötige.
Der Hilfsverein ist dabei neben Deutschland auch in Kroatien, Bulgarien, im Osten der Demokratischen Republik Kongo, in Ruanda und in Sri Lanka mit Projekten aktiv. Ein Schwerpunkt lag nach dem Bürgerkrieg 1994 in Ruanda.
Eberhard berichtete, dass dort vom Hilfsverein zwei Schulen und ein Kinderheim gebaut wurden, in dem vor allem Kriegswaisen betreut wurden. Nachdem allerdings die Regierung von Ruanda vor einigen Jahren beschlossen hatte, alle Kinderheime im Land aufzulösen und die Kinder in Pflegefamilien zu geben, werden nun über Patenschaften die Kinder in den Familien betreut. Diese Umstrukturierung hat die Situation für die jeweiligen Kinder in vielen Fällen verschlechtert, da sie jetzt teilweise unter sehr ärmlichen Verhältnissen leben müssen.
Heinz Wolfram berichtete anschließend über ein Projekt in einem UN-Flüchtlingslager an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo. Da die politische Situation im Nachbarland von Ruanda sehr chaotisch sei, könnten die Flüchtlinge nicht mehr zurück, und es kämen nach wie vor weiter Flüchtlinge aus diesem Landstrich nach Ruanda. Der Ostkongo werde von zahlreichen Banden und Milizen beherrscht, die mit Gewalt die Bevölkerung unterdrückten. In den Flüchtlingslagern fehle es den Waisenkindern oft an der nötigen Essenration, deswegen stehe die Versorgung der Kinder mit Lebensmitteln an erster Stelle. Auf verschiedenen Märkten in Ruanda werden von einheimischen Partnern Lebensmittel wie Maismehl und Reis eingekauft und zusammen mit Mitgliedern von "Kinder brauchen Frieden" mit dem LKW in das Flüchtlingslager transportiert. Bei der letzten Ruanda-Reise konnten so fünf Tonnen Lebensmittel ins Flüchtlingslager gebracht werden.
Ein weiteres Projekt von "Kinder brauchen Frieden" ist die Unterstützung des Gesundheitszentrums von Uta Düll, einer deutschen Ärztin und Missionsschwester, die im Süden von Ruanda ein Krankenhaus betreibt. Sie ist spezialisiert auf Operationen von Kindern mit Hydrocephalus – umgangssprachlich "Wasserkopf". So kann knapp 100 Kindern im Jahr durch die Behandlung das Leben gerettet werden. Bei der Operation wird den kleinen Patienten ein Ventil eingesetzt, wodurch die überschüssig produzierte Gehirnflüssigkeit abfließen kann. Eine Firma aus Berlin produziert die für die Operation nötigen Ventile und stellt diese dem Projekt kostenlos zur Verfügung. Von den Mitgliedern des Hilfsvereins werden diese dann zusammen mit anderen Hilfsgütern direkt nach Ruanda gebracht.
Kolpings-Vereinsvorsitzender Hans Wiest und seine Mitglieder zeigten sich von den verschiedenen Hilfsprojekten beeindruckt und so war es der Kolpingsfamilie Gruol ein Anliegen, diese Projekte auch finanziell zu unterstützen. Hans Wiest überreichte mit seinem Stellvertreter Gerhard Hipp den Referenten eine Spende von 500 Euro.
Weitere Informationen: www.kinder-brauchen-frieden.de