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Kleinster Haigerlocher Teilort atmet auf: Gemeinderat macht Weg frei. Arbeiten sollen im Sommer beginnen.

Haigerloch - Ein klares Signal aus dem Gemeinderat in Richtung Hart: Der kleinste Haigerlocher Teilort kann sich darauf einstellen, dass nächsten Sommer die Sanierung seiner örtlichen Turn- und Mehrzweckhalle beginnt.

Ohne Gegenstimme und mit nur wenigen Enthaltungen beauftragte der Haigerlocher Gemeinderat bei seiner letzten 2016er-Sitzung am Dienstag Architekt Stefan Beuter damit, die Ausschreibungen für die Hallensanierungen vorzubereiten und die Stadt damit, die Zuschussanträge ans Regierungspräsidium Tübingen zu modifizieren.

Eine zügige Vorgehensweise in Sachen Hallensanierung ist auch dringend geboten, denn die bisher zugesagten Fördermittel aus dem Ausgleichsstock des Landes in Höhe von rund 280.000 Euro sind an einen Baubeginn bis zum 30. Juni 2017 geknüpft.

Der junge Haigerlocher Architekt Stefan Beuter stellte am Dienstag im Haigerlocher Bürgerhaus dem Gemeinderat und den zahlreichen Hartern im Publikum die aktuellste Planungsvariante vor und erläuterte sie. Letzte Details waren in Abstimmung mit dem Harter Ortschaftsrat und dem Förderverein Vereinsgemeinschaft Anfang Dezember in die Planungen eingearbeitet worden.

Größte Veränderung: Bisher war in Richtung Tannwaldstraße gesehen auf der ganzen Längsseite der zweistöckige Halle ein eingeschossiger Baukörper angefügt, der neben dem Eingang mit Garderobe und WC auch Nutzräume und die Küche beheimatete Dieser Baukörper soll beim Umbau der Halle abgerissen werden und der Abstellraum für Sportgeräte sowie die Küche auf die andere Längsseite der Halle wandern.

Diese Lösung bringt etwas mehr Nutzfläche für den Sport- und Veranstaltungsbetrieb. Die reine Hallenfläche wächst von bisher etwa 240 Quadratmeter auf knapp 260 Quadratmeter an – ausschließlich in der Breite.

Mit rund 1,64 Millionen Euro brutto hat Architekt Beuter die Hallensanierung berechnet. Darin ist die Ausstattung (Tische, Stühle, Lautsprecheranlage, Küche) aber nicht enthalten. Würde alles neu angeschafft, müssten hier weiterer 72600 Euro auf die Baukosten aufgesattelt werden.

Es gibt auch noch drei Optionen, die man nach Darstellung im Zuge der Hallensanierung verwirklichen könnte.

Option 1: Im Sanierungskonzept ist nur eine etwa 28 Quadratmeter große Umkleidekabine vorgesehen. Der Bau einer zweiten Umkleidekabine im Erdgeschoss wäre jedoch möglich, aber nur auf Kosten eines vorhandenen Mehrzweckraum im Schulgebäude. Kosten würde das 41000 Euro zusätzlich.

Option 2: Die gleichzeitige Sanierung des Kindergartens im Untergeschoss mit dem Austausch der Heizkörper, der Erneuerung der Elektroninstallationen und weiteren kosmetischen Arbeiten. Dadurch würden sich die Kosten nochmals um rund 153 000 Euro erhöhen.

Option 3: Man könnte die Fußböden in den Räumen der Verwaltung im Erdgeschoss und den drei alten Klassenzimmern austauschen. Dies würde mit rund 17 300 Euro zu Buche schlagen, der Harter Ortsvorsteher Thomas Bieger hält die jetzigen Böden aber noch für in Ordnung.

Bieger bat den Gemeinderat letztlich um Zustimmung zu den Plänen von Architekt Beuter. Dessen Konzept stellt für ihn nach wie vor eine Sanierung im Bestand dar – diese Bedingung hatte der Gemeinderat ja auch gestellt. Die Eigenleistungen an der Hallensanierung sind auf rund 115.000 Euro taxiert. Netto-Mehrkosten gegenüber den ursprünglichen Planungen von etwa 40 000 Euro (hauptsächlich für eine Dachdämmung), so Thomas Bieger, könne man sicherlich durch mehr Eigenleistungen ausgleichen. Die Realisierung der Optionen wurde am Dienstag nicht beschlossen.