Welcheform der Unterbringung und zu welchem Zeitpunkt ein neues Fahrzeug?: Hinsichtlich der Zukunft der Feuerwehr Hart sind noch wichtige Fragen zu klären. Foto: Büsing Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Im Gemeinderat wird kräftig über die künftige Unterbringung der Harter Feuerwehr debattiert

Noch ist die Feuerwehr Hart die einzige Abteilung im Stadtgebiet, bei der es weder für den Kauf eines neuen Fahrzeuges noch den Bau einer Unterkunft eine klar konturierte Perspektive gibt. Dafür wird es höchste Zeit, meinten deshalb einige Gemeinderäte am Dienstag bei ihrer ersten Sitzung nach den Ferien.

Haigerloch. Den letzten beißen die Hunde. Jeder kennt dieses Sprichwort und vor allem die Harter Gemeinderäte und auch Angehörige der kleinen Feuerwehrabteilung beschleicht möglicherweise der Eindruck, dass sie diejenigen sind, die dem Feld hinterher laufen und um deren Schicksal sich niemand kümmert.

Umso mehr, da seit wenigen Tagen eine bittere Gewissheit feststeht, die Gesamtwehrkommandant und Gemeinderat Robert Wenz am Dienstag den Gemeinderatskollegen aller Fraktionen verkündete: Die Zuschusszusage in Höhe von etwa 60 000 Euro für ein Feuerwehrhaus in Hart verstreicht am 13. Oktober. Die Stadt wird es jedoch nicht schaffen, bis dahin ein Baugesuch einzureichen.

Eigentlich waren im städtischen Haushalt 2016 für den Neubau eines "reinen Zweckgebäudes" rund 250 000 Euro veranschlagt und für 2017 noch einmal 100 000 Euro.

Von einem konkreten Baugesuch ist man jedoch noch ein ganzes Stück weit entfernt, weil erstens der Gemeinderat den Neubau noch gar nicht beschlossen hat und zweitens die Meinungen über die künftige Unterbringung der Harter Feuerwehr ohnehin auseinander driften.

Während CDU, Ortschaftsrat und Feuerwehr Hart dafür plädieren, einen Garagenanbau ans Rathaus (dort hat die Abteilung im Erdgeschoss einen Mannschaftsraum) zu machen, favorisieren Stadtverwaltung und Freie Wähler ein einfaches, solitäres Gebäude an der Bahnhofsstraße. Dies hält übrigens auch Brandschutzdirektor Ralf-Jörg Hohloch aus Freiburg – er hat die Aufstellung des Feuerwehrbedarfsplanes 2007 und dessen Fortschreibung 2015 als Experte maßgeblich begleitet – für sinnvoll.

Doch wer ist nun Schuld daran, dass in Hart bislang noch keine Nägel mit Köpfen gemacht wurden? Harts Ortsvorsteher Thomas Bieger machte seinem Unmut relativ deutlich Luft. "Wenn Verwaltung und Gemeinderat es in zweieinhalb Jahren nicht schaffen, ein Baugesuch einzureichen, dann ist das ein Trauerspiel." Pläne und Modelle habe es genug gegeben. Er, so stellte Bieger klar, werde keiner weiteren Beschaffung für die Feuerwehr mehr zustimmen, wenn nicht verbindlich der Kauf eines Fahrzeuges oder der Bau eines Gerätehauses in Hart beschlossen sei.

Für Karl-Heinz Schneider (CDU) steht fest, dass in Hart jetzt was geschehen müsse und tendierte zum Anbau einer Garage ans Rathaus. Auch Gruols Ortsvorsteher Otto Schneider (CDU) meinte, dass "Hart dran ist" Er relativierte aber auch: "Wollen wir in Hart ein Zeichen setzen, dann muss man auch die Mittel dafür einsetzen. Und dieses Geld fehlt dann anderswo, das muss uns allen klar sein."

Walter Stocker (CDU) war wie Ratskollege Schneider für den Anbau. Selbst wenn man es anders mache, habe man das alte Rathaus noch lange nicht verkauft, gab er zu bedenken.

Bürgermeister Heinrich Götz ließ sich von solchen Argumenten nicht so leicht beeindrucken. Mit einem Anbau ans Rathaus erhalte man kein funktionsfähiges Gebäude, sondern eine "Murkslösung", meinte er. Diejenigen die für den Anbau seien, übersähen, dass das Rathaus trotzdem ein Sanierungsfall bleibe. "Wir schieben in den nächsten zehn Jahren einen Sanierungsstau bei städtischen Gebäuden von 25 Millionen Euro vor uns her." erklärte der Bürgermeister seine Neigung dazu, sich von solchen Belastungen lieber zu trennen.

Erst der Stellplatz, dann das passende Fahrzeug

In dieser Meinung unterstützten ihn die Freien Wähler. Deren Sprecher Hans Fischer: "Wir sind einhellig der Meinung, dass man ein Feuerwehrhaus neu bauen müsste und das alte Rathaus nicht mehr nützt sondern verkauft."

Konrad Wiget (SÖL) hatte einen kreativen Vorschlag. Anstatt ein neues Feuerwehrfahrzeug für Weildorf zu bestellen (siehe weiteren Bericht), solle man eines für Hart ordern. Dies wäre seiner Auffassung nach ein Signal, dass auch das neue Feuerwehrhaus komme.

Doch Gesamtwehrkommandant Robert Wenz ließ Wigets Anregung platzen wie eine Seifenblase. Wenz: "Das ist leider nicht möglich, ein Fahrzeug kann nur bestellt werden, wenn auch ein normgerechter Stellplatz vorhanden ist."