Blick von oben auf den Muschelkalk-Steinbruch in Weildorf: Das Gelände steht Besuchern am Tag des Geotops, 16. September, offen für Erkundungen und vielfältige Informationen. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Aktion: Muschelkalk-Steinbruch in Weildorf am Tag des Geotops, 16. September, offen

Bundesweit wird am Sonntag, 16. September, der Tag des Geotops begangen. Der UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb feiert diesen Tag gemeinsam mit dem Schotterwerk Schneider in dessen Muschelkalk-Steinbruch in Haigerloch-Weildorf.

Haigerloch-Weildorf. Der Tag bietet allen Interessierten die Möglichkeit, die geologische Epoche des Muschelkalks, aber auch den Steinbruch und die Nutzung des Gesteins hautnah zu erleben.

Der Geschäftsführer des Geoparks, Siegfried Roth freut sich auf den Tag in Haigerloch: "Der Zollernalbkreis ist geologisch gesehen einer der vielseitigsten Landkreise auf der Schwäbischen Alb. Die Gesteinspalette reicht vom Muschelkalk bis zum Oberjura und umfasst damit eine Zeitspanne von 245 bis 150 Millionen Jahren."

Steinbrüche seien beeindruckende Geotope, so Roth weiter: "An den bis zu 100 Meter hohen Steinbruchwänden bietet sich die Möglichkeit, Millionen Jahre Urgeschichte auf einen Blick zu überschauen." Ziel des Tages in Weildorf sei es aber auch, der Öffentlichkeit zu zeigen, dass der Gesteinsabbau im Steinbruch umweltfreundlich erfolgt und wie dort "Hotspots" der Biodiversität entstehen. Steinbrüche wie der in Weildorf bieten Lebensräume und Rückzugsorte für zahlreiche Tiere und Pflanzen, die in unserer intensiv genutzten Kulturlandschaft selten geworden sind. Hochinteressant ist laut Roth beispielsweise das Vorkommen der Mehlschwalbe, die in den Steinbruchwänden nistet und ihre Jungen groß zieht. Die Art brütet normalerweise nur an innerörtlichen Hauswänden.

Für den gastgebenden Landkreis freut sich Landrat Günther-Martin Pauli auf einen spannenden Tag und dankt den Ausrichtern. "Wir freuen uns, dass das Schotterwerk Schneider an diesem Tag seine Werkstore öffnet und die Bevölkerung die Chance bekommt, die ältesten Gesteine im Landkreis zu erleben".

Die Veranstaltung beginnt am 16. September um 11 Uhr und endet um 16.30 Uhr. Die Parkmöglichkeiten sind ausgewiesen. Auf dem Steinbruchgelände präsentieren sich neben dem Geopark auch der NABU Haigerloch sowie der Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg mit Ständen. Stündlich finden naturkundliche Führungen in den Steinbruch statt. "Insbesondere die Kinder werden auf ihre Kosten kommen", so Iris Bohnacker, die im Geopark die Geologie vertritt: "Der Muschelkalk enthält zahlreiche Fossilien. Wir wollen genau hinschauen, was sich im ehemaligen Muschelkalkmeer so alles getummelt hat". Die ganz Kleinen können sich im XXL-Sandkasten tummeln oder zum Abschluss des Tages in der Selfiebox ein schönes Erinnerungsfoto mitnehmen. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Der Eintritt ist frei.