Yves Opizzo (rechts) bei der Präsentation seines Erdapolyters in Bisingen. Er bekam jetzt einen Preis bei einem Internationalen Wettbewerb für Sonnenuhrenbauer und Astronomen in Italien. Foto: Privat Quelle: Unbekannt

Haigerloch - Er ist der Meister der Sonnenuhr. Und für seine jüngsten Kreationen, Himmels- und Erdapolyter wurde der Wahl-Haigerlocher Yves Opizzo jetzt im italienischen Brescia mit einem Preis ausgezeichnet 

Haigerloch - Er ist der "Maître de Cadran Solaire", der Meister der Sonnenuhr. Und für seine jüngsten Kreationen, Himmels- und Erdapolyter wurde der Wahl-Haigerlocher Yves Opizzo jetzt im italienischen Brescia mit einem Preis ausgezeichnet.

Beim Wettbewerb "Le hombre del tempo" ("Die Schatten der Zeit") hat Yves Opizzo in der Kategorie der professionellen Sonnenuhrenbauer zusammen mit Viasta Samohrdova, ein Sonnenuhrenbauer aus der tschechischen Republik, den ersten Preis gewonnen.

"Die Schatten der Zeit" ist ein internationaler Wettbewerb für Sonnenuhrenbauer – Profis und Amateure – der alle zwei Jahre stattfindet. Veranstaltet wird er von der in Brescia beheimateten Vereinigung der Hobby-Astronomen und dem Serafino Zani Studien- und Forschungszentrum aus Bologna. Yves Opizzo ist in Brescia eine bekannte Größe.

Aus den "Schatten der Zeit" ins Licht

Vier Mal hat er an diesem Wettbewerb teilgenommen, zwei Mal hat er dort einen zweiten Preis gewonnen und nun zwei Mal den ersten Platz belegt: Seinen ersten Sieg schaffte er für eine in der Form eines Obelisken gebaute Sonnenuhr, die in der Hohenbergstraße steht und im Auftrag der Theben AG entstanden ist.

Der gebürtige Nizzaer lebt seit vielen Jahren in Haigerloch und ist für die Stadt auch immer wieder als Dolmetscher in Sachen deutsch-französische Partnerschaft mit Noyal sur Vilaine tätig. Sein Metier ist und bleibt aber der Sonnenuhrenbau. Schon viele davon hat er allein oder in Kooperation mit Christian Tobin gebaut.

Sie zieren Straßen und Plätze in halb Deutschland beispielsweise in Stuttgart, München, Aschaffenburg, Tübingen, Furtwangen, aber auch in der Haigerlocher Partnerstadt Noyal, im Museum für Zeitmessung in Briancon oder auf Teneriffa.

Hoch komplexe Konstruktionen, die aber einfach zu bedienen sind

Die aktuelle Auszeichnung in Italien, übrigens ein Zentrum des Sonnenuhrenbaus, hat er sich für seine Erd-. und Himmelsapolyter verdient. Der Erdapolyter steht seit 2007 vor der Volksbank in Bisingen, der Himmelsapolyter steht seit Anfang 2009 in der Sternwarte in Brittheim. Beides sind zwei hoch komplexe Konstruktionen, die aber doch einfach zu bedienen sind.

Der Himmelsapolyter in Brittheim beschreibt Opizzo als ein komplettes Astrolabium in drei Dimensionen, mit dem sich alle Bewegungen der Sonne und des Mondes um die Erde leicht zeigen lassen. Über 70 Informationen stehen mit diesem außergewöhnlichen Instrument zur Verfügung. Opizzo hat das Prinzip des Apolyters nicht nur erfunden, sondern sich auch patentieren lassen.

Erd- und Himmelsapolyter gibt es bereits, da ist die logische Folge der Bau eines Meeresapolyters. Yves Opizzo arbeitet schon daran, doch momentan existieren die Pläne dafür nur am Computer. Zunächst einmal baut er einen weiteren Apolyter aus Edelstahl fürs Landratsamt des Zollernalbkreises. Dieser soll im Frühjahr fertig sein. Die Preisverleihung beim elften Wettbewerb "Schatten der Zeit" wird am 21 März auf der Burg von Brescia stattfinden. Für Yves Opizzo ist es eine Selbstverständlichkeit, dorthin zu fahren und ihn persönlich entgegen zu nehmen.

Von Thomas Kost