Unter den Lesern wird eifrig über das Fernbleiben von CDU und SÖL bei der Gemeinderatssitzung diskutiert. Foto: Kost

Leser äußern ihre Meinung zur Abwesenheit der CDU und SÖL bei der Gemeinderatssitzung.

Haigerloch - Grobes Foul oder Golden Goal? Auch unsere Leser und Leserinnen diskutieren eifrig um das Fernbleiben der CDU und SÖL von der Gemeinderatssitzung.

Wie berichtet, hatte es die kollektive Abwesenheit von Stadträten beider Fraktionen am vergangenen Dienstag unmöglich gemacht, eine rasche Entscheidung zum weiteren Ausbau der Bittelbronner Ortsdurchfahrt zu treffen Das Gemeinderatsgremium war wegen einer zu geringen Zahl von Stadträten beschlussunfähig.

Und dabei stellten die Stadtverwaltung und das Planungsbüro an jenem Abend eine neue Kostenberechnung vor, die besagte, dass das Projekt bei Kosten von 2,2 Millionen Euro brutto landet und damit nur wenig über der von CDU und SÖL geforderten 2,1 Millionen.

Unsere Leser jedenfalls sehen das Fernbleiben beider Fraktionen zwiespältig und tauschen darüber auf der Homepage unserer Zeitung im Internet eifrig ihre Meinungen aus. Manche der Kommentatoren bewerten das Fernbleiben beider Fraktionen von der Sitzung als "Skandal und Schande". Ihr Verhalten schädige das Ansehen der Stadt Haigerloch und untergrabe die Autorität des Bürgermeisters und der Stadtverwaltung massiv.

Ein Schreiber fühlt sich von seinen gewählten Volksvertretern sogar betrogen und bezeichnet SÖL und CDU als "Betonköpfe". Einer wirft ihnen Feigheit vor: Sie hätten gewittert, dass in der Sitzung Widerstand gegen ihre Entscheidung drohe und seien deshalb nicht erschienen, spekuliert der Kommentator.

Andere wiederum springen den beiden Fraktionen bei und zollen ihnen für ihre Tat Respekt. Einer der Schreiber ordnet das Verhalten der CDU und SÖL als "absolut richtig" ein. Demokratisch gewählte Vertreter dürften doch nicht als Abstimm-Automaten missbraucht werden. Und ein anderer findet, dass es nicht in Ordnung sei, diejenigen, die aus Kostengründen die Notbremse ziehen wollten, jetzt zu verunglimpfen.

Es gibt aber auch einzelne Debattanten, die, die Ursachen auf einer anderen Ebene suchen. Der Stadt fehle es eben generell an Geld; andere Gemeinden stünden im Vergleich besser da. Da müsse sich man mal kritisch hinterfragen, ob jahrzehntelang etwas verschlafen worden sei.

Und es gibt auch Kommentare, die – bei allem Ernst der Situation – sich in galligem Humor üben. Wenn es bei jeder Sitzung 300 000 Euro billiger werde, dann sollte man vielleicht noch ein paar Sondersitzungen machen, rät einer.