Foto: Bartler-Team

Trotz des Regens wird Eröffnung ein Erfolg. Im Festzelt rocken gleich vier Bands.

Haigerloch-Gruol - Wackenverhältnisse in Gruol: Beim Motorradtreffen an der Himmelsleiter bei Gruol fühlte man sich vor allem am ersten Tag unweigerlich an das Wetter, das typischerweise beim großen Heavy Metal-Festival in Wacken herrscht, erinnert – ist doch dort in den vergangenen Jahren häufig Regen an der Tagesordnung gewesen, und die Besucher stapften durch Pfützen oder suhlten sich im Schlamm.

Nun hat es also mal wieder das Bikertreffen in Gruol erwischt, und zwei Besucherinnen aus Karlsruhe, die noch nie in Gruol waren, betonten stolz, sie hätten nicht nur den Weg zu den Parkplätzen gefunden, sondern sich auch tapfer durch den Schlamm zum Zelt gekämpft. Vermutlich auch aufgrund der widrigen Bedingungen war am Freitag nicht ganz so viel los, wie in den Vorjahren, das Zelt war aber zumindest gut gefüllt. Und die Stimmung war, wie gewohnt, prima.

Als bekannteste Band für den ersten Tag hatten die Veranstalter die deutsche Metal-Combo "Grave Digger" aus Gladbeck verpflichten können. Diese wartete mit Titeln von früher auf, spielte aber auch Songs vom in Kürze erscheinenden Album "The Living Dead". Nachdem die vier Musiker um Sänger Chris Boltendahl die Bühne geentert hatten, fragte dieser "Are You Ready?", und die Meute antwortete mit einem lang gezogenen "Jaaaa" beziehungsweise "Yeaaaah". Boltendahl erwies sich als "Lawbreaker" und "Witch Hunter" und teilte später bei "Circle Of Witches" mit, dass dieser Song in Gruol seine Live-Premiere feiere. Dem etwas ruhigeren Beginn folgten bei letztgenanntem Song rauere, heftigere Passagen, und das Publikum klatschte und grölte teils begeistert mit, wie auch bei anderen Songs.

Bei den Musikern wiederum fiel auf, dass sie sich gerne mit Hexen ("Witches") beschäftigen, denn als dritten Hexensong gaben sie noch den Stampfer "Season Of The Witch" zum Besten. Mit "Grave Digger"-Sprechchören feuerten die Fans zwischendurch ihre Lieblinge auf der Bühne an und gingen auch bei "Killing Time" ab beziehungsweise stellten ihre Textsicherheit unter Beweis.

Frontmann Chris Boltendahl heizte die Stimmung ebenfalls immer wieder an, und bei "Ballad Of A Hangman", ein Song, der durch seine "Hohoho"-Piratenchöre auffiel, sangen Frontmann und Fans abwechselnd. Bei vielen Liedern stachen zudem die filigranen Gitarrensoli von Axel Ritt heraus, zumeist in hoher Geschwindigkeit vorgetragen. Das abwechslungsreiche "The Curse Of Jacques" bestach durch einen dezenten Beginn, melodiöse Elemente und einen tollen Groove und wurde immer wieder durch ruhigere, gefühlvolle Passagen angereichert.

Bei einem wieder schnelleren, treibenden und ebenfalls groovenden Titel stellte der Sänger der Band klar, dass in seiner Brust ein "Lionheart" schlägt, und im Publikum wurde wieder begeistert mitgesungen. Schlagzeuger Marcus Kniep wirbelte hier ganz besonders. Vor dem Titel "Tattooed Rider" informierte Boltendahl darüber, dass man diesen Titel extra für alle Biker geschrieben habe. Natürlich durfte der größte Hit "Rebellion" nicht fehlen, hier spazierte kurzzeitig auch eine schwarze Gestalt mit Totenkopfmaske und Dudelsack über die Bühne, und die Fans sangen inbrünstig mit. Nach zwei Zugaben endete das Konzert von Grave Digger.