Hauptversammlung: SV Weildorf hat jetzt ein Führungstrio / Trauer über geplatzte Aufstiegschance der SG
Es war die erste Vereins-Hauptversammlung seit dem Lockdown und gleich eine mit wichtigen Weichenstellungen: Der Sportverein Weildorf hat seit Samstag drei gleichberechtigte Vorsitzende.
Haigerloch-Weildorf. Harald Schädle, bislang alleiniger Vereinschef, ist fortan für die Bereiche Kommunikation und Organisation zuständig, der bisherige stellvertretende Vorsitzende Simon Hurm wird künftig für den Geschäftsbereich Wirtschaftsbetrieb und Liegenschaften verantwortlich sein und Michael Fischer, bisheriger Vereinskassierer, übernimmt als Vorsitzender die Sparte Finanzen. Den Weg für diese Aufgabenteilung ebnete eine zuvor verabschiedete Satzungsänderung. Auch in anderen Vorstandsämtern gab es Veränderungen. Für Schriftführerin Anja Schädle sprang Martin Hurm in die Bresche.
Bei der ersten Hauptversammlung in der fast 100-jähringen Vereinsgeschichte des SVW im Hagestall – die geltenden Abstandsvorschriften machten dies erforderlich – sprach Vereinschef Harald Schädle von einem florierenden Vereinsleben vor der Coronakrise. Bestätigt wurde er darin von Schriftführerin Anja Schädle, die auf 50 Veranstaltungen im Sportheim, eine tolle Maihockete 2019 und ein gelungenes dreitägiges Vereinsturnier im September verwies. Dazu kam in der Fasnet der Sportlerball im Hagestall, der laut Schädle alle Erwartungen übertraf.
Kassenwart Michael Fischer vermeldete einen größeren Überschuss und verwies auf einen guten Gesamtetat. Dass die Corona-Krise dem Verein wirtschaftlich nicht über die Maßen geschadet hat, lag nach ergänzenden Infos von SVW-Chef Harald Schädle daran, dass die Trainer auf ihr Gehalt verzichtet hätten – wofür er ihnen dankte – man keine Zuschüsse an die SG (mit Bittelbronn) bezahlen musste, und der Bezahlsender Sky die Beiträge für die Fußballübertragungen im Sportheim drei Monate aussetzte.
Martin Stehle hatte gemeinsam mit Martin Eger die Kasse geprüft und lobte Fischers Arbeit.
Harald Schädle beleuchtete das sportliche Geschehen der SG Weildorf/Bittelbronn und äußerte dabei seine Unzufriedenheit mit den vom Württembergischen Fußballverband getroffenen Entscheidungen. Dass der Spielgemeinschaft wegen der Koeffizienten-Regelung die Chance auf den Aufstieg in die Bezirksliga Zollern genommen wurde, betrachtete er als unfair. Vor der Coronakrise belegte das Team in der Kreisliga A den ersten Platz, wurde aber gegenüber dem SV Heiligenzimmern, der zwei Spiele weniger auf dem Konto hatte, jedoch auf den zweiten Tabellenrang abgestuft. Mit dem Saisonabbruch entfiel dann auch die Chance, über eine Relegation den Aufstieg zu erreichen.
Angesichts dieser Umstände war der Sieg der SG Weildorf/Bittelbronn beim Halleneyachpokal im Januar nur ein kleines Trostpflaster. Für die SG geht es am 12. Juli im Bezirkspokal weiter, dann wird nach erfolgreichem Protest des Gegners das vor Monaten wegen Dunkelheit abgebrochene Pokalspiel nachgeholt. Auch damit ist Schädle nicht glücklich, denn die SG führte seinerzeit deutlich.
Dem scheidenden Trainer der "Ersten", Wolfgang Koch, überreichte der Vereinschef zum Abschied einen Wimpel. Kochs Nachfolge tritt federführend Alexander Esslinger an, der aber auch als Spieler weitermacht. Als Co-Trainer fungiert ab der neuen Saison Dennis Steinmann aus Vöhringen.
Obwohl laut Schädle Christian Nota, Nico Hellstern und Cornelius Schneider in der nächsten Runde nicht mehr zur Verfügung stünden, sieht er genügend Potenzial, weiterhin in der Kreisliga A vorne mitzuspielen. Auch die "Zweite" verfüge über einen guten, Kader. Sie belegte vor dem Rundenabbruch in der Kreisliga B einen Mittelfeldplatz.
Denny Schäfer verwies auf 54 Jugendspieler aus Weildorf und Bittelbronn, von denen 39 in den verschiedenen Teams der SGM Eyachtal kicken. 15 spielen in der F-Jugend und bei den Bambini der SG Weildorf/Bittelbronn Laut Schäfer hat die SG mit zwölf Jugendtrainern die meisten im Raum Haigerloch. Die vom Weildorfer Ortsvorsteher Harald Decker vorgenommene Entlastung der Vorstandschaft erfolgte einstimmig.
Zwangspause heißt nicht Stillstand: Trotz der Einschränkungen durch Corona laufen die Zukunftsplanungen im SV Weildorf bis ins Jahr 2025 auf Hochtouren. Harald Schädle stellte sie vor. Im Mittelpunkt steht dabei zuerst einmal der 100. Geburtstag, den der SVW 2021 feiert.
Geplant ist das Fest Ende Juni des nächsten Jahres. Der Auftakt soll am Freitag, 25. Juni, mit einem Elfmeterturnier einem Dämmerschoppen und der Band "Allgäu Power" sein. Am Samstag, 26. Juni, folgen Jugendturniere, ein Seniorennachmittag und ein Ehemaligentreffen, abends spielen die "Lollies" auf. Am Sonntag, 27. Juni, gibt es nach dem Festgottesdienst einen Frühschoppen und ein Jubiläumsturnier; verschiedene Musikkapellen sorgen für musikalische Unter-haltung im Festzelt. Das Fest wird am Montag, 28. Juni, mit einem Kinderfest, einem Handwerkervesper, einem Firmenturnier und einer Tombola abgeschlossen. Geplant ist weiter die eine oder andere Übertragung der Spiele der deutschen Nationalelf bei der Fußball-Europameisterschaft.
Der Verein hat laut Harald Schädle aber noch mehr vor. So ist der Bau einer größeren Geräte- und Bewirtungsbaracke neben dem Sportheim geplant, der Sportplatz soll saniert werden und Flutlicht erhalten. Auch dem Sportheim will sich der SVW widmen, Dessen Dach soll ausgetauscht und die Inneneinrichtung des Sportheims erneuert werden. Im Rahmen der Versammlung wurden Harald Schädle (seit 18 Jahren Vorsitzender, davor Jugendleiter), Michael Fischer (seit 20 Jahren Kassenwart) und Alexander Kirn (seit Jahrzehnten im Ausschuss) mit Präsenten bedacht.
