Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Sängerbund Haigerloch und Männergesangverein Binsdorf singen sich in die Herzen ihres Publikums

Keine Frage: Wein ist das Lieblingsgetränk des Sängers. Dies zeigte sich am Samstagabend beim gemeinsamen Konzert des Sängerbundes Haigerloch mit dem Männergesangverein aus Binsdorf im herbstlich geschmückten Foyer der Witthauhalle.

Haigerloch. Im Programm waren viele Lieder über den edlen Traubensaft angekündigt. Und Wein scheint die Stimme richtig gut zu ölen, wie die tollen Gesangsleistungen beider Chöre nahe legten.

Die Akteure des Sängerbundes unter der Leitung von Mike Krell prahlten zu Beginn "Wir sind die Könige der Welt", und nach der Begrüßung durch deren Vorsitzenden Roland Trojan träumte man sich durch eine gemütliche "Mondnacht". "Das Jagdhorn hell erklingt" wartete mit peppigen Elementen auf und verbreitete feierlich-fröhliche Stimmung. Dem wehmütigen "Der Jäger Abschied" mit Echo-Gesang folgte der bekannte "Jägerchor" aus der Oper der Freischütz mit Mike Krell am Piano.

"Ich liebte einst ein Mädchen" hieß es beim ersten Auftritt der Sänger aus Binsdorf, die mit diesem dynamischen Lied gleich für richtig gute Stimmung im Foyer der Witthauhalle sorgten. Etwas getragener agierte der Chor beim "Lied des Kellermeisters" und bei "Ein guter Tropfen".

Mit dem rasanteren "Lasst uns froh das Glas erheben" wurde das Publikum ebenfalls begeistert, und nach der Pause drückten die Binsdorfer bei "Dem Wein zu Ehre" mächtig auf die Tube und sangen mit enormer Stimmgewalt. Dem kraftvollen Lied folgte mit "Freunde, lasst uns trinken" wieder ein zackiger Titel, und vor allem der Bass stach an einigen Stellen hervor.

Dynamisch erklang auch "Es trinken die Sänger in fröhlicher Rund" und beim auf bayerisch gesungenen "Hans’, bleib do" sorgten die Binsdorfer für Heiterkeit im Publikum.

Der Sängerbund Haigerloch wiederum gab bei seinem zweiten Auftritt bekannt "Wir wandern heut’ ins Schwaben-land" und sang mit schöner Melodie ein fröhliches Loblied auf die Heimat. Peppig ging es mit dem "Moschdliad" weiter, hier setzte man vor allem bei den richtig hohen Tönen Akzente und auch das schöne, lang gezogene Finale machte Laune. Im Gegensatz dazu sorgten beim darauf folgenden "Im tiefen Keller" die Bässe für Erstaunen – kein Wunder, bei dem Titel.

Das leicht melancholische "Abendfrieden" mit Zeilen wie "Die Nacht ist von den Bergen gestiegen" oder "Bergheimat du, in dir find ich Ruh" verpasste vermutlich einigen Zuhörern eine Gänsehaut. Nach "Zugabe"-Rufen folgte ein "Nachtisch", dem wiederum "Bravo"-Rufe folgten. Als am Ende beide Chöre "Ein Bier" forderten, beeindruckten die Sänger mit einer unglaublichen Klangfülle und wurden von den Bedienungen bei der zweiten Darbietung dieses Liedes mit Gerstensaft versorgt. Auch beim beliebten "Aus der Traube in die Tonne" trumpften beide Chöre auf. Als weitere Zugabe erklang "Württemberger Wei" mit einem traumhaften Finale und hohen Stimmen.

Sowohl einzeln als auch gemeinsam wussten die beiden Chöre über den Abend hinweg immer wieder mit famosen Harmonien zu überzeugen.