Jouni Gaiser und Sarah Baumann sind die neuen Besitzer des Käfpleswiesenhofs in Gruol. Alfred Kohle, der den Käpfleswiesen-Hof seit knapp 30 Jahren unter seiner Leitung hatte, hat den bereits vor längerer Zeit zertifizierten LAG-Stall nun an seine jungen Nachfolger übergeben. Foto: Lenski Foto: Schwarzwälder Bote

Reiten: Pferdepension mit Reitbetrieb in Gruol wird jetzt von Sarah Baumann und Jouni Gaiser geführt

Der Käpfleswiesen-Hof in Gruol hat neue Besitzer gefunden. Sarah Baumann und Jouni Gaiser führen jetzt die Pferdepension mit Reitbetrieb von Alfred Kohle.

Haigerloch-Gruol. Beide studierten Pferdewirtschaft an der staatlichen HfWu Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen-Geislingen mit dem Abschluss "Bachelor of Science". Bei dem Studium stehen nicht nur "Pferdefächer auf dem Lehrplan, man lernt dort auch richtiges Wirtschaften.

Sarah Baumann kommt aus dem Dressur- und Springreitsport. In ihrem Fokus steht die klassische Reitweise. Sie absolvierte eine Bereiterlehre in einem Springstall bei Baden-Baden. Extrem viel gelernt habe sie auch während ihrer Praktika, eines davon bei Olympiasieger, Welt- und Europameister Michael Jung, so die junge Pferdewirtin.

Partner Jouni Gaiser, dessen Schwerpunkt neben der klassischen Reitweise das Westernreiten ist, weist ebenso beachtliche Referenzen auf. Er praktizierte unter anderem bei der inzwischen verstorbenen Westernreitlegende Jean Claude Dysli, der auch die Westernreitweise in Europa begründete, sowie bei Lutz Leckebusch, ebenfalls einem namhaften Trainer und Pferdezüchter in der Szene.

Auf dem Hof, der sich durch seine schöne Lage mit herrlichem Ausreitgelände auszeichnet, bieten die beiden pferdegerechte Offenställe, mit getrennter Stuten- und Wallachhaltung, 18 Paddockboxen, eine Reithalle, einen Außenreitplatz und einen Roundpen, der noch überdacht wird. Der alte Boden der Reithalle wurde bereits durch einen neuen mit hochwertigem Terratex, einem Sand-Vliesgemisch, ersetzt. Dieser eigne sich neben dem Dressur- und Springreitsport auch für die Basis der Westernreitweise, erklärt Gaiser. Reiterstübchen gibt es gleich zwei.

Für die nahe Zukunft haben die beiden jungen Leute einen weiteren Offenstall für fünf Wallache im östlichen, oberen Stallbereich des Hofes geplant. Längerfristig, in etwa fünf Jahren, planen sie, Rehabilitations-Pferde aufzunehmen.

Ihre Pensionshaltung beinhaltet neben dem Ausmisten der Ställe, die Gabe von Rau- und Kraftfutter, die Verabreichung von Wurmkuren und Koppelgang. Kosten für Kraftfutter und Wurmkuren trägt der Pferdebesitzer.

Neben der Pferdepension bieten Baumann und Gaiser eine individuelle Ausbildung von Pferd und Reiter in den Bereichen klassische Dressur, Springreiten und Westernreitweise bis hin sogar zur altkalifornischen Reitweise. Lehrgänge für das Reitabzeichen werden ebenfalls angeboten. Eigene Pferde der Reiter sind allerdings erforderlich. Was die Reitausbildung anbelangt, wolle man die Reiter da abholen, wo sie stünden, so Baumann und Gaiser.