Der Trillfinger Ortschaftsrat besichtigte im Rahmen seiner Jahresschlusssitzung auch das neue Baugebiet „Am Bickeler“. Dies ist schon wieder so gut wie voll. Foto: Lenski Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Jahresschlusssitzung in Trillfingen ist wie immer mit einem Ausblick auf die Zukunft verbunden

Mit seinem traditionellen Rundgang durch den Ort und einer Sitzung danach im Rathaus beendete der Ortschaftsrat Trillfingen das alte Jahr. Schwerpunkte dabei: Die jetzige und künftige bauliche Entwicklung des Dorfes sowie anstehende Sanierungsmaßnahmen.

Haigerloch-Trillfingen. Vom Rathaus aus ging es zunächst ins Baugebiet "Am Bickeler". 2018 begann dort die Erschließung von 15 neuen Bauplätzen und inzwischen hat sich eine rege Bautätigkeit entfaltet und die Plätze sind alle verkauft. Insofern, so der Ortsvorsteher, müsse man die Erschließung des Baugebietes "Östlich Reuteweg" vorantreiben. Man dürfe aber auch die Innenentwicklung nicht aus dem Blick verlieren, auch wenn der Aufkauf von alten Gebäuden nicht immer einfach sei.

Weiter ging’s auf den Friedhof, wo sich das Gremium die neue Baumgrab-Urnenanlage mit in den Boden eingelassenen 20 Urnenhülsen anschaute. Danach begab man sich zum alten Dreschschuppen der Gemeinde, der im Frühjahr langfristig an den Narrenverein verpachtet wurde. Die Narren, informierte Horst Henle, hätten inzwischen Geld für die Erneuerung des Schuppens über Crowdfunding zusammen bekommen.

Letzte Station war die im städtischen Besitz befindliche Wendelinskapelle, deren Zustand Sorgen machte. Auf der Südseite des Gebäudes sind Risse sichtbar. Diese haben ihre Ursache wohl darin, dass sich durch die Trockenheit der Boden gesenkt hat und damit auch die Mauer abgesackt ist. Das Fundament an dieser Stelle neu zu unterbauen, so vermutet Henle, "wird wohl eine größere Aktion". Zunächst einmal solle eine Kartierung durch das Denkmalamt erfolgen und daraus werden dann die Kosten für eine Sanierung der Kapelle ermittelt.

Organist Karl Müller zeigte den Räten und Rätinnen noch die kürzlich von Orgelbaumeister Wolfgang Braun aus Rosenfeld restaurierte Orgel. Das fast 300 Jahre alte Instrument gilt als einzige noch spielbare Orgel ihrer Art in ganz Baden-Württemberg. Im neuen Jahr gibt es im Rahmen der Haigerlocher Schlosskonzerte ein Konzert in der Wendelinskapelle mit einer Organistin aus Hamburg.

Zurück im Rathaus setzte der Trillfinger Ortsvorsteher seinen Ausblick auf kommende Aufgaben fort. So wird langfristig eine Grundsanierung der rund 40 Jahre alten Mehrzweckhalle ein Thema. Henle schätzt, dass dafür Kosten von rund zwei Millionen Euro anfallen. Kurzfristig wolle man dort im Frühjahr für eine Reinigung der Lüftungsanlagen in den Umkleidekabinen und eine LED-Beleuchtung im Foyer sorgen. Aber es gibt aber auch noch eine Menge andere Aufgaben, die Henle sieht. Unter anderem die Erneuerung des Berggässle und vor allem des Kapellenweges, wo ein massiver Wasserrohrbruch vor wenigen Tagen den Handlungsbedarf aufgezeigt hat.

Insgesamt zeigte sich der im Juli gewählte neue Trilfinger Ortsvorsteher in seinem Rückblick (siehe Info-Rubrik) sehr zufrieden. Man habe viele Aufgaben nach dem Motto "Geduld und Zuversicht" erledigt und immer einen Weg gefunden. Sein Dank galt der Vereinsgemeinschaft, der Feuerwehr der kirchlichen Gemeinde und den örtlichen Unternehmen, welche die Vereinsarbeit unterstützen.

Ebenso dankte Horst Henle Stadt- und Forstverwaltung, dem Bauhof und seinem Vorgänger Hermann Heim, der ihm immer wieder mit Rat und Tat zur Seite stehe. Seiner Rathaus-Kraft Claudia Mysliwietz überreichte Henle als Dankeschön für die Zusammenarbeit ein Geschenk.

Henles Stellvertreterin Alexandra Graf wiederum gab die Komplimente im Namen des Ortschaftsrates zurück. Graf: "Wir danken dir, für deine Bereitschaft, das Amt des Ortsvorstehers zu übernehmen und freuen uns auf die Zusammenarbeit in den nächsten Jahren."

Der Rückblick von Ortsvorsteher Horst Henle:

  Ortschaftsrat: 15 öffentliche Sitzungen; wichtige Themen: Kommunalwahl im Mai, Einrichtung eines mobilen Hühnerstalls beim Eichhof, Abbau Verkaufscontainer Bäckerei Gulde; 14 Bauanträge, davon sieben für Wohnhäuser, zwölf Bauplätze verkauft.

  Vereine: 18 Hauptversammlungen; wichtige Feste: 170 Jahre Gesangverein; 20 Jahre Jugendhaus, Stadtmusikfest, Stadt-Tennismeisterschaften, Eyachpokal der Schützenvereine.

  Bevölkerung: Stand 30. November 2019: 1345 Einwohner (Januar 2019: 1351). Neun Todesfälle, acht Geburten, 103 Weg- und 98 Zuzüge. 33 Altersjubilare über 70.  Älteste Bürger: Maria Stehle (97) und Alois Krause (90).

  Backküche: 1086 Brote gebacken (+80).

  Kriegsgräber: 1596 Euro gesammelt (neuer Rekord).