Abitur 2016: 41 Mädchen aber lediglich 17 Jungs starteten gestern in die schriftlichen Prüfungen

Von Birgit Fechter

Haigerloch. 58 Abiturienten haben gestern in Haigerloch ihr Deutsch-Abi geschrieben. Die Mädchen sind dabei eindeutig in der Überzahl: 17 Jungs müssen sich in diesem Abitursjahrgang gegen 41 Mädchen behaupten.

Zugelassen wurden alle aus dem Jahrgang und angetreten sind auch alle. Keine Auffälligkeiten also. Viele traten gestern bereits im Abi-Sweatshirt mit dem aufgedruckten Motto "Abinopolie" an, ob das wohl Mut machte?

Konrektor Rolf Ege betreut in diesem Jahr erstmals das Abitur in Haigerloch, für ihn selber ist es aber nicht das erste, er bringt reichlich Erfahrung aus seiner Zeit am Gymnasium Hechingen mit.

Für die Schülerinnen und Schüler ist natürlich alles sehr viel aufregender: Taschen und Mäntel und natürlich Handys abgeben, den Platz einrichten mit Schreibwerkzeug, Getränken und Snacks. Kurz vor acht Uhr beginnt Rolf Ege damit, den Ablauf der Prüfung zu erklären: Welche Blätter werden wozu verwendet, welche Stifte dürfen benutzt werden, wo muss der Namen stehen, wo darf er auf keinen Fall drauf und so weiter. Die Schüler lauschen konzentriert, fragen gelegentlich noch mal nach, wohl auch, um die Nervosität zu bekämpfen. Einen ganz praktischen Tipp hat Rolf Ege auch noch: "Macht alles, was raschelt, am besten gleich auf, dass stört sonst später". Das nimmt den Schülern ein bisschen die Anspannung.

Um 8.32 Uhr gibt Direktorin Karin Kriesell schließlich den "Startschuss". Die Abiturienten haben jetzt exakt fünf Stunden Zeit, um sich je nach Neigung mit Georg Büchners Drama "Dantons Tod", Max Frischs "Homo faber" oder Peter Stamms Roman "Agnes" zu befassen. Die zu interpretierenden Gedichte haben den Schwerpunkt "Natur und Mensch in der deutschsprachigen Lyrik vom Sturm und Drang bis zur Gegenwart".

Heute geht es mit den schriftlichen Abiprüfungen im Fach Mathematik weiter. Dazu sind mehr Vorbereitungen nötig, denn die Schüler dürfen für einen Teil der Prüfung ihre Taschenrechner benutzen. Damit die aber nicht präpariert werden können, wurden sie vorab eingesammelt, geprüft und heute morgen dann vor der Prüfung wieder ausgegeben.

Alle schriftlichen Abiturprüfungen finden in diesem Jahr in der alten Schulturnhalle statt. Somit können sich die Schüler dort quasi "häuslich" einrichten, und das nimmt ihnen, so glaubt Rolf Ege, nach dem ersten Prüfungstag auch ein bisschen die Nervosität.

Die Schulturnhalle wird übrigens nach dem Abitur weiter "zweckentfremdet": Direkt im Anschluss ans Abi nimmt die Realschule die Halle für die schriftlichen Prüfungen zur Mittleren Reife in Beschlag.