Sie sehen fast aus wie ein Baum, es sind aber zwei Kastanien, die am Eingang zum Trillfinger Friedhof stehen. Der Zustand der linken Kastanie jedoch ist bedenklich, wie eine Untersuchung der zertifizierten Weilheimer Firma Baumpflege Beck ergeben hat. .Foto: Kost Foto: Schwarzwälder Bote

Ortschaftsrat: Das wunderbare Bild am Eingang zum Trillfinger Friedhof ist möglicherweise bald Geschichte

Sie bilden ein riesiges natürliches Eingangsportal am Trillfinger Friedhof. Doch ob dieses Bild noch lange Bestand hat, ist fraglich. Der Zustand einer der beiden Kastanien ist sehr schlecht und sie muss höchstwahrscheinlich gefällt werden.

Haigerloch-Trillfingen. Das war die betrübliche Nachricht, die Ortsvorsteher Horst Henle am Mittwoch dem Trillfinger Ortschaftsrat bei dessen Sitzung im Feuerwehrhaus überbringen musste. Henle war am Samstag auf dem Friedhof unterwegs und lief dabei Baumkletterer Thomas Beck aus Weilheim und dessen Kollege über den Weg. Beide waren gerade dabei, Totholz aus den mächtigen Bäumen zu entfernen. Beck war übrigens im Mai des vergangenen Jahres schon einmal in Trillfingen und brachte seinerzeit zusammen mit Wolfram Buckenmaier die drei Linden und die beiden Kastanien bei der Valentinskirche auf Vordermann.

Da der Trillfinger Ortsvorsteher selbst ein versierter Baumfachwart ist, kam er mit den beiden ins Gespräch. Was die beiden Baumkletterer dem Trillfinger Ortsvorsteher jedoch vermittelten, war alles andere als erfreulich. Die Kastanie auf der linken Seite des Friedhofportals ist "praktisch tot" und hat keine Standfestigkeit mehr.

Henle: "Auch wenn man das mit den schönen grünen Blättern vielleicht nicht sofort erkennt, aber sie fault von innen heraus." Als Beleg dafür zeigte er dem Ortschaftsrat Bilder, von den Schäden, auf denen man sah, wie dem Baum Saft herausdrückt und am Stamm herunterläuft.

Weil die Kastanie wohl nicht mehr zu retten ist, geht der Ortsvorsteher davon aus, dass sie wohl bald wegkommt. Schade ist das allemal, denn beide hoch gewachsenen Bäume geben ein schönes Bild ab und bilden direkt an der Friedhofsmauer und eng beim Eingangsgitter sozusagen eine Art mächtiges natürliches Eintrittsportal zu dieser Ruhestätte. Wenn nur noch eine Kastanie stehen bleibt, gerät dieses Bild wohl erheblich in Schieflage. Auch der Ortschaftsrat sah das so, aber was will man machen?.

Ortschaftsrat Ralf Heim regte an, dass man beim Entfernen des Baumes wenigstens eine Wurzelfräsung vornimmt, damit man einen neuen Baum setzen kann. Dieser, so der Wunsch des Trillfinger Rates, sollte markant sein und auch schon eine gewisse Höhe haben.

Weiteres Thema im Ortschaftsrat war die Parksituation in der Obertorstraße. Ralf Heim drängte darauf, sie erneut bei der Verkehrsschau im Herbst anzusprechen. Ziel müsse es sein, dass der Gehweg auf der einen Seite bis zum Dorfende frei bleibe.

Auch über die mal besser, mal schlechter funktionierende Internetverbindungen im Dorf wurde länger diskutiert. Der Ortschaftsrat möchte darauf hinwirken, dass die Stadtverwaltung mit mehr Nachdruck für Verbesserungen sorgt, zumal das Glasfaserkabel am südlichen Ortsrand bereits verläuft.

Ortschaftsrat Markus Amann war der Meinung, dass sich auch schon Verbesserungen erzielen lassen, wenn man die Technik im Schaltkasten an der Auffahrt ins Wohngebiet Bergen optimiere. Wenn man Baugebiete ausweise und junge Familien ins Dorf holen wolle, müsse man einfach für gute Internetverbindungen sorgen, meinte Ralf Heim im Hinblick darauf, dass das in Corona-Zeiten viel praktizierte "Home Office" in Zukunft wohl einen noch größeren Stellenwert bekommt.

Ortsvorsteher Henle gab zudem die aktuelle Einwohnerzahl Trillfingens bekannt. Sie betrug am 31. Mai 1325 gemeldete Personen.