Pfarrer Dieter Mayer segnete in der Messe am Vorabend zu Maria Himmelfahrt in der Stettener Michaelskirche die mitgebrachten Kräuterbüschel. Foto: Pfeffer Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Kräutersegnung ein alter Brauch

Aus Anlass des Hochfestes Mariä Aufnahme in den Himmel segnete Pfarrer Dieter Mayer in der Abendmesse in der Michaelskirche in Stetten am Dienstag die von einigen Katholiken mitgebrachten Kräuterbüschel.

Haigerloch-Stetten. In seiner Ansprache ging Pfarrer Dieter Mayer auf das Fest Mariä Himmelfahrt ein. Wie der Geistliche sagte, setzen sich die Kräuterbüschel aus verschiedenen Heilkräutern, Getreideähren und anderen Nutzpflanzen zusammen. Wichtig sei die Anzahl der Kräuter.

Es müsse immer eine symbolische heilige Zahl sein – drei für die Dreifaltigkeit, sieben für die sieben Sakramente, zwölf für die Anzahl der Apostel oder der Stämme Israel. Auch Vervielfältigungen dieser heiligen Zahlen seien möglich, so Mayer weiter. Üblich sind je nach Region zwischen sieben und 77 Kräutern.

Jedes Jahr an Mariä Himmelfahrt beginnt der "Frauendreißiger". Er bezeichnet die Zeit zwischen dem 15. August und dem 15. September (Gedächtnis der Schmerzen Marias) – also die Periode von der ersten Vesper des Hochfestes Mariä Himmelfahrt bis zum Untergang der Sonne am Gedächtnis der Schmerzen.

Es wird gesagt, dass diese Spanne eine besonders günstige Zeit für das Sammeln von Kräutern ist, da sie dann ihre größte Heilkraft entfalten. Der Brauch wurde in das Christentum übernommen.

Pfarrer Dieter Mayer wies noch auf weitere Marien-Gedenktage währen des Frauendreißigers hin. So auf den 22. August (Maria Königin), den 8. September (Maria Geburt) und den 12. September (Maria Namen). Der Frauendreißiger ist somit ein Marienmonat in der Sommerzeit, aufbauend auf dem persönlichen Osterfest Mariens.