Kommunales: Haigerloch smart und digital – Martin Sprissler wirbt im Ortschaftsrat für eine StadtApp

Empfingen hat sie seit kurzem, Meßstetten schon etwas länger. Also warum soll auch nicht die Stadt Haigerloch eine App bekommen, mit der man im heutigen digitalen Zeitalter wichtige Informationen rund ums Städtle bequem auf dem Smartphone abrufen kann?

Haigerloch. "Haigerloch auf dem Weg zur Smart City", das ist Idee von AGB.H-Gemeinderat Martin Sprissler und bevor er sie dem Gemeinderat der Stadt vorstellt, wollte er am Donnerstag zunächst einmal abklopfen, was seine Kollegen und Kolleginnen im Haigerlocher Ortschaftsrat davon halten.

Diese waren durchaus angetan von einer App, welche gleichermaßen Bürger der Gesamtstadt als auch Touristen und sonstige Gäste im Städtle kostenlos nutzen können.

Zwar kommt die Homepage der Stadt aus Sprisslers Sicht recht ordentlich daher und ist weitgehend aktuell, eine App, die man sich aufs Smartphone installieren kann, hätte nach seiner Meinung aber noch viel größeren Nutzen, da heutzutage fast jeder so einen mobilen Taschencomputer dabei hat, um sich rasch zu informieren.

In der Tat könnte man in eine App viele abrufbare nützliche Informationen speichern. Wie haben die Museen gerade offen? Was kosten dort die Eintrittspreise? Wo kann ich etwas essen oder trinken gehen? Wo kann ich übernachten? Welche Wander- und Ausflugsmöglichkeiten (inklusive GPS-Daten) bietet mir die Stadt? Wo sind welche Veranstaltungen?

All solche relevanten Informationsfelder könnte eine "HaigerlochApp" bedienen. Sie könnte auf einer zweiten Ebene jedoch auch den Bürgern der Stadt in vielfältiger Weise nutzen. Zum Beispiel, wenn es im Rahmen der Corona-Richtlinien um die derzeit erforderlichen Online-Reservierung für Freibad-Besuche geht. Auch für eine Übersicht, ob in der Tennishalle noch Plätze und Zeiten frei (und gleich buchbar) sind, wäre die App geeignet. Sie wäre somit ein Instrument zur Kapazitätssteuerung. Unternehmen könnten dort zudem Stellen anbieten. Und sie wäre ein Mittel zur politischen Partizipation, denn die App könnte nicht nur die Kontaktaufnahme mit städtischen Dienststellen erleichtern, es ist aus Sprisslers Sicht auch denkbar, dass bei schwierigen politischen Entscheidungen mittels einfacher Ja- oder Nein-Abstimmungen vorab ein Stimmungsbild in der Bevölkerung abgefragt werden kann. Die vor kurzem von der Stadt präsentierte KitaApp für Eltern von Kindergartenkindern lasse sich laut ihm problemlos in die allgemeine StadtApp einbinden und die Homepage der Stadt damit vernetzen. Ein paar grundsätzliche Eigenschaften sollte die App jedoch auf alle Fälle haben: Sie sollte leicht verständlich und einfach zu bedienen sein. Für die Stadtverwaltung dürfe sie keine Mehrarbeit bedeuten.

Doch genau diesen Punkt stellte Ortschaftsrat Manfred Pfeffer etwas in Frage. Er warnte, davor, den Pflegeaufwand zu unterschätzen, um die App aktuell zu halten. Die Verwaltung habe damit möglicherweise mehr zu tun, als man denke. Claudia Sailer hatte ein etwas ungutes Gefühl, bezüglich politischer Komponenten einer App. Diese dürfen sich nicht – wie in sozialen Medien schon geschehen – für Stimmungsmache missbrauchen lassen.

Gleichwohl ermunterten alle Martin Sprissler dazu, seine Idee im Gemeinderat zu präsentieren, denn dort gehört sie angesichts von geschätzten Kosten über 40 000 Euro auch hin. Anbieter für die Realisierung solcher spezieller Apps wie "Stadt sind wir" oder "Heimat 24" sind bereits am Markt.