Die alte und neue Vorstandschaft des SV Gruol: Vorstand Jochen Gihr, Martin Pfister (ausgeschieden), Julia Knöll (augeschieden), Jessica Gihr, Andrea Flaiz (jetzt Kassenprüferinnen), Tobias Brendle und Bernd Fechter (beide neu). Hinten: Axel Pfister, Andreas Lingmeier, Martin Sauter (alle ausgeschieden), Danny Schmid, Florian Schön und Kim Schmid (alle neu). Foto: Lenski

Kritik an fehlender Unterstützung durch Vereinsmitglieder. Existenzielle Krise gerade noch einmal abgewendet.

Haigerloch-Gruol - Beim Sportverein Gruol knirscht es im Gebälk. Ähnlich wie in anderen Vereinen klagt auch die Vorstandschaft der Blau-Weißen über mangelnde Unterstützung aus den Reihen der Mitglieder und fehlende Bereitschaft zur Übernahme von Posten im Vorstand. Die Misere trat bei der Hauptversammlung am Dreikönigstag offen zu Tage.

Der Konflikt hatte sich schon vor der Hauptversammlung angebahnt, denn der Verein will sich eigentlich neue Organisationsstrukturen geben, um seine Arbeit besser bewältigen zu können. Derzeit wird der Verein von einem Vorstand (Jochen Gihr) und seinem Stellvertreter ( bisher Martin Pfister) geleitet, künftig soll es aber mehrere Vorstände und Stellvertreter für einzelne Bereiche geben. Ein ähnliches Organisationsprinzip haben auch andere Sportvereine. Dazu ist allerdings die Änderung der Vereinssatzung des SVG notwendig.

Vor der Hauptversammlung machte die Vorstandschaft des SV Gruol deshalb eine Befragung unter den Vereinsmitgliedern, wie sie zu dieser gedachten Reform stehen. Und schon dabei traten offenbar erhebliche Meinungsverschiedenheiten zu Tage. Wie Vereinschef Jochen Gihr bei der Hauptversammlung erklärte, seien allein aufgrund der Befragung gleich fünf Mitglieder aus dem Vereinsausschuss ausgetreten. Gihr: "Das ist ein arger Aderlass."

Er bedauerte, dass kaum jemand bereit dazu sei, sich im Verein zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen, obwohl der SV Gruol sowohl finanziell als auch sportlich tipptopp dastehe. Das, so Gihr, sei traurig und bedenklich. Auch Schriftführer Sven Schiebel und Sportspartenleiter Matthias Illi forderten nachdrücklich mehr Engagement von den Vereinsmitgliedern. Selbst Gruols Ortsvorsteher Otto Schneider, der die Neuwahlen leitete, meinte dass es in der Vereinsführung "Spitz auf Knopf" stehe. Intensivere Unterstützung aus den Reihen des Vereins hielt auch er für notwendig.

Immerhin bekam man am Dreikönigstag noch einmal die Kurve. Jochen Gihr, seit sieben Jahren geschäftsführender Vorsitzender des SV Gruol, wollte sich angesichts der Situation eigentlich nicht mehr für den Vereinsvorsitz zur Verfügung stellen, erklärte sich aber dann doch dazu bereit, das Amt wieder zu übernehmen. Das tue er aber nicht nur behelfsmäßig, sondern mit voller Motivation, betonte Gihr. Allerdings müsse sich vieles ändern, so seine Forderung. Seine Entscheidung bekam viele Applaus. Den Posten des bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden übernimmt Björn Siebert. Tobias Rupp wurde als Nachfolger von Sven Schiebel als neuer Schriftführer gewählt. Neuer Vereinskassierer ist Sebastian Pfister (bisher Jessica Gihr).

Neu ist das Amt des stellvertretenden Kassiers, das Sven Schiebel übernahm. Bis zur Versammlung vakant waren die Posten der beiden Kassenprüfer (bisher Ingo Freiberg und Martin Haizmann). Kurzfristig meldeten sich Andrea Flaiz und Jessica Gihr hierfür. Die sieben ausscheidenden Ausschussmitglieder ersetzen Tobias Brendle, Kim Schmid, Danny Schmid, Bernd Fechter, Florian Schön, Frank Brendle und Jürgen Gmirek. Die bisherigen Ausschussmitglieder Achim Münzer und Fabius Siedler stellten sich erneut zur Wahl. Im Amt blieben auch Jugendleiter Christian Krampulz und Spartenleiter Matthias Illi.

Beim Förderverein konnte die bisher unbesetzte Position des ersten Vorsitzenden mit Joachim Burger neu besetzt werden. Alle anderen Positionen blieben hier unverändert. Über den Rest der Hauptversammlung berichten wir noch.